Insgesamt sollen bisher weniger als zehn Haushalte an Amazons Drohnentests teilgenommen haben.
Ende letzten Jahres startete Amazon endlich den großen Pilot-Test für die Paketzustellung via Prime-Air-Drohne. In den Städten Lockeford, Kaliforniern, und College Station, Texas, sollten Kundinnen und Kunden Waren bis zu 2,26 Kilogramm per Drohne geliefert bekommen. Doch wie sich jetzt herausstellt, wird die Option praktisch kaum genutzt. Wie The Verge berichtet, sollen bisher weniger als 10 Haushalte teilgenommen haben.
Strenge Regeln der US-Luftfahrtbehörde bremsen Projekt aus
Das geringe Interesse ruht dabei wahrscheinlich teilweise auf den strengen Beschränkungen rund um die Zustellart. So können einerseits nur ausgewählte Produkte, die die Gewichtsgrenze von insgesamt 2,26 Kilogramm nicht überschreiten, bestellt werden. Andererseits müssen Kundinnen oder Kunden zwangsläufig im Zustellzeitfenster zu Hause sein und der Ablage des Paketes durch die Drohne beiwohnen. Das kann eine nette kleine Abwechslung darstellen, ein entspannter Paketempfang geht aber anders.
Darüber hinaus passiert der wahre Aufwand an anderer Stelle: So hat Amazon zwar eine Genehmigung durch die US-Luftfahrtbehörde (FAA) erhalten, jedoch gilt diese nur unter strikten Rahmenbedingungen. Die knapp 40 Kilogramm schweren Drohnen dürfen, laut The Verge, nicht über Menschen, Schulgelände, Stromleitungen oder aber fahrende Autos (und damit praktisch jede Straße) fliegen.
Das Überqueren von Straßen ist dabei nur möglich, wenn eine Person von Amazon den Flug begleitet und sicherstellt, dass die Straße frei ist. Und auch, wenn der Besteller beziehungsweise die Bestellerin zur Auslieferung Zuhause sein sollte, um die Ware zeitnah aus dem Garten sicherzustellen, muss die Person zum eigentlichen Landezeitpunkt einen Mindestabstand von 30 Metern einhalten. Ein Umstand, den wiederum auch ein Amazon-Mitarbeiter sicherstellen muss.
Drohnenprojekt zuletzt auch Ziel von Kündigungen
Die aktuelle Kündigungswelle im Tech-Bereich machte auch um Amazon keinen Bogen. Insgesamt soll sich das Unternehmen weltweit von 18.000 Mitarbeitenden trennen. Auch innerhalb der Drohnen-Sparte Prime Air habe es Mitarbeitende getroffen. Doch wie Amazon-Sprecherin Maria Boschetti gegenüber The Verge versicherte, habe der „jüngste Personalabbau keinen Einfluss auf die Zustellpläne an beiden Standorten“.
So sollen bis vor der offiziellen Startgenehmigung der FAA noch deutlich mehr Menschen zur Betreuung der Drohnen während des Fluges nötig gewesen sein. Bis zu sechs Menschen mussten jeden einzelnen Flug begleiten. Da mittlerweile nur noch eine einzelne Person zugegen sein muss, konnte Prime Air trotz Projektweiterführung Entlassungen vornehmen.
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