Wird Amazon bald seine eigene Alternative zu ChatGPT veröffentlichen? Aussagen von CEO Andy Jassy legen dies zumindest nahe.
Künstliche Intelligenz in Form von Chatbot-ähnlichen Systemen wie ChatGPT ist aktuell in aller Munde. Auch Google hat mit Bard gerade ein ähnliches System vorgestellt. Amazon, seinerseits nicht nur E-Commerce-Gigant, sondern auch Tech-Konzern, hielt sich zu dem Thema bislang vergleichsweise bedeckt, auch wenn man mit Alexa beim Thema KI-Konversation ja durchaus gut aufgestellt ist. Und auch bei Chat-KIs ist der Konzern offenbar weiter als gedacht.
In einem Interview mit der Financial Times erklärt CEO Andy Jessy, dass er die Möglichkeiten generativer KI sehr spannend finde und lässt dann durchblicken, dass das für Amazon nichts Neues ist, wie Business Insider zitiert: „Die meisten großen, technisch versierten Unternehmen wie unseres arbeiten selbst seit langem an diesen sehr großen, generativen KI-Modellen.“
Amazon muss Druck machen
KI und maschinelles Lernen sind für Amazon keine neuen Themen, Experten zeigen sich jedoch besorgt, dass Amazon bei generativen KI-Modellen – also solchen mit Algorithmen, die neuen Text, Bilder, Videos usw. produzieren – wie eben ChatGPT den Anschluss an die Konkurrenz verlieren könnte. „Microsoft hat eindeutig die Nase vorn und hat sich hier eine Menge Gedanken gemacht“, so Matt McIlwain, Geschäftsführer der Madrona Venture Group – einem frühen Investor in Amazon – gegenüber der Financial Times.
Amazon benötige eine „strategische Antwort“ auf die Konkurrenz. Amazon sondiere derzeit die Zusammenarbeit mit kleineren Firmen auf dem Feld, so Jassy. David Limp, Senior Vice President für Geräte und Dienste bei Amazon, stellte unterdessen heraus, dass Amazon mit Alexa bereits in eine ähnliche Richtung gehe. ChatGPT sei ein guter Konkurrent, Alexa hätte aber Persönlichkeit und sei zudem aktueller. „Wenn Sie Alexa nach Details über die Fußballweltmeisterschaft fragen würden, wer in welchem Spiel welches Tor geschossen hat, würde Alexa das wissen“, sagte er und fügte hinzu, dass ChatGPT das bisher nicht tut.
Aktuelle Informationen sind wichtig
Aktuelles Wissen sei genauso wichtig wie die Fähigkeit, ein Drehbuch zu schreiben. ChatGPT könne mehr, Alexa lasse sich aber besser personalisieren. Zur Wahrheit gehört bei diesem Thema auch, dass die Aktualität bei ChatGPT nur eine Frage der Zeit sein dürfte. Dessen Informationsfluss endet zwar derzeit bei 2021, Bard von Konkurrent Google greift aber zum Beispiel auf den aktuellen Katalog der Google-Suche zurück, dürfte beim Thema Aktualität also mindestens mit Alexa mithalten.
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