Das „Tolkien Estate“ verklagt Polychron jetzt auf Urheberrechtsverletzung.
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Demetrios Polychrons höchst fragwürdiger Plan nach hinten losgehen würde. Der Fantasy-Autor hatte Ende April gegen Amazon und die Tolkien-Erbengemeinschaft „Tolkien Estate“ Klage eingereicht. Insgesamt forderte er 250 Millionen US-Dollar für angeblich von seinem 2022 erschienenen Buch „The Fellowship of the King: The War of the Rings“ abgekupferte Passagen. Da Polychron jedoch seitens der Tolkien-Erben selbst nie eine Genehmigung für dieses Buch hatte, wird jetzt er verklagt, wie T3n schreibt.
„The Rings of Power“ – wer hat hier von wem abgeschrieben?
Das Originalwerk, „Der Herr der Ringe“ von J. R. R. Tolkien, erschien ab 1954 in drei Bänden. Diese wurden in den 2000ern durch den Regisseur Peter Jackson erfolgreich verfilmt und sind spätestens seitdem aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken.
Unzählige Spiele, Merchandising-Artikel und andere Adaptionen erschienen seither. Vergangenes Jahr veröffentlichte Amazon mit „The Rings of Power“ eine lang erwartete und teuer produzierte Serie, mit jedoch mäßigem Erfolg.
Das besagte Buch von Demetrious Polychron nun, „The Fellowship of the King: The War of the Rings“, erschien de facto auch erst September 2022. Wie nun soll Amazon aus diesem abgekupfert haben? Laut Polychron hatte dieser ein Manuskript seines Buches 2019 auf der Türschwelle von Tolkiens Enkelsohn hinterlassen und sich vermutlich gute Worte sowie eine Lizenz erhofft. Tatsächlich hörte er nie etwas zurück, behauptet nun aber, sein Manuskript sei die Grundlage zur Serie gewesen.
Tolkien Erben reichen Urheberrechtsklage ein
Die Tolkien-Erbengemeinschaft „Tolkien Estate“ verwaltet das Erbe des verstorbenen Autors. Eine feste Regel besagt, dass grundsätzlich keine Fortsetzungen zur Geschichte genehmigt werden. Als die Erben im März diesen Jahres vom kommerziellen Verkauf einer solchen Fortsetzung erfuhren, sendeten sie Polychron eine Unterlassungsaufforderung.
Wie das Portal Culture Slate schreibt, hatten die Erben mehrfach versucht, mit dem Autoren in Kontakt zu kommen, um die Sache friedlich aus der Welt zu räumen. Doch statt eines Gesprächstermins erhielten sie von Polychron die besagte Klage über 250 Millionen US-Dollar.
Die Erben verklagen den Autoren jetzt vor dem Gericht von Los Angeles auf eine Urheberrechtsverletzung. Die Klagesumme ist dabei unbekannt, wird aller Wahrscheinlichkeit nach aber von den Einnahmen aus dem Buchverkauf abhängen.
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