Sowohl auf Amazon, als auch der Buch-Bewertungsplattform Goodreads tauchten Bücher unter dem Namen einer bekannten Autorin auf, die allerdings vermutlich durch eine KI erstellt wurden.
Die US-Autorin Jane Friedman fand auf ihrem Autoren Profil auf Goodreads mehrere Bücher, die angeblich von ihr verfasst worden sind. Auch bei Amazon wurden diese Bücher zum Verkauf angeboten. Die Bücher, die als Ratgeber getarnt sind, sind vermutlich von einer KI generiert worden. Die Autorin wandte sich an Amazon, um die Angebote löschen zu lassen, zunächst erfolglos. Erst also die Autorin auf ihrem eigenem Blog einen Beitrag über die Situation verfasste, wurden die Bücher entfernt.
Bekannter Name wird missbraucht
Jane Friedmann selbst gab an, dass die Bücher auffällig dem ähneln, was ChatGPT ausspuckt, wenn man der KI entsprechende Anweisung gibt. Bei den Büchern handelte es sich um angebliche Ratgeber zum Schreiben und Veröffentlichen von Büchern. Die Bücher trugen Titel wie „How to Write and Publish an eBook Quickly and Make Money“ und „Igniting Ideas: Your Guide to Writing a Bestseller eBook on Amazon“.
Da die Autorin selbst zahlreiche Blogbeiträge zu diesem Themen verfasst hat, gab es genug Inhalt, mit dem die KI gefüttert werden konnte.
Eine Löschung zu erreichen ist gar nicht so einfach, da die Autorin ja nicht das Urheberrecht an den Werken besitzt. So verlangte Amazon zunächst die Nummer für den entsprechenden Markenrechtseintrag, als die Autorin einen Verkaufsstopp verlangte. Einen Markenrechtseintrag für ihren eigenen Namen hat sie allerdings nicht. Auch erklärte sie in ihrem Blogbeitrag, dass sie ja nicht die einzige Person mit dem Namen sei, sie sogar andere Autorinnen mit dem gleichen Namen kennt. Der Verkauf der Bücher zielte allerdings gezielt darauf ab, den Ruf ihres Namen zu missbrauchen, da sie selbst bereits einige Texte zu diesen Themen veröffentlicht hat.
Titel verschwinden nach Blogbeitrag doch noch von Plattform
Nachdem die Autorin auf ihrem Blog auf die Problematik aufmerksam gemacht hatte, wurden die Titel doch von den Plattformen entfernt. Die Autorin verlangte in ihrem Blogbeitrag allerdings auch, dass die Plattform sich zukünftig besser vor einem solchen Vorgehen wappnen solle. Denn der Fall um Jane Friedmann sei kein Einzelfall. Nach Angaben der Autorin hatte sich eine weitere Autorin bei ihr gemeldet, die innerhalb einer Woche 29 solcher Bücher melden musste.
KI-generierte E-Books haben auf Amazon mehr und mehr an Beliebtheit gewonnen, so wurde im Februar dieses Jahres mindestens 250 solcher Bücher auf dem Marktplatz angeboten (wir berichteten). Mittlerweile dürften es wohl noch deutlich mehr geworden sein.
Update: Statement von Amazon
Ein Amazon-Sprecher äußerte sich zu dem Statement folgendermaßen:
„Wir haben klare Richtlinien für Inhalte, die regeln, welche Bücher zum Verkauf angeboten werden können, und untersuchen jedes Buch, sobald ein Problem auftaucht. Wir begrüßen das Feedback der Autoren und arbeiten direkt mit ihnen zusammen, um alle Probleme zu lösen. Wir investieren viel, um ein vertrauenswürdiges Einkaufserlebnis zu bieten und Kunden und Autoren vor dem Missbrauch unserer Dienste zu schützen“
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