Sprachsteuerung ist offenbar in der Mitte der Gesellschaft angekommen, wie eine Studie von Bitkom zeigt.
Digitale Assistenz-Systeme kommen langsam in die Pubertät: So präsentierte Apple seine Assistentin Siri erstmals im Jahr 2011, also vor 12 Jahren. Amazon folgte mit seiner Alexa im Jahr 2014. – Wie weit sich solche Systeme in der hiesigen Gesellschaft mittlerweile etabliert haben, darüber gibt eine Studie des Branchenverbands Bitkom Auskunft, in deren Rahmen 1.159 Personen ab 16 Jahren befragt wurden.
Demnach greift deutlich mehr als die Hälfte der Webnutzerinnen und -nutzer (57 Prozent) inzwischen mindestens hin und wieder auf die digitale Sprachsteuerung zurück. Im Vorjahr lag der Wert mit 47 Prozent noch deutliche niedriger.
Selbst die älteren Semester trauen sich
Dass Assistenz-Systeme auf Basis von Sprachbefehlen vor allem bei jüngeren Nutzerinnen und Nutzern auf Interesse stoßen, dürfte wenig überraschen. In der Altersklasse 16 bis 29 Jahre liegt der Anteil der Nutzer laut Studie bei satten 74 Prozent. Fast zwei Drittel (62 Prozent) sind es hingegen bei den 30- bis 49-Jährigen. Bei den Semestern zwischen 50 und 64 Jahren sind es 58 Prozent.
Gedrückt wird der Schnitt durch die älteste Gruppe ab 65 Jahren. Hier könnte zwar womöglich noch von einer verbreiteten Skepsis ausgegangen werden – doch von einer umfassenden Ablehnung ist längst keine Rede mehr: Immerhin 30 Prozent der befragten Menschen ab 65 Jahren verwenden ab und an Sprachsteuerung.
„Sprachassistenten sind für viele zum Teil des Alltags geworden und sie polarisieren weniger stark als in ihrer Frühphase. Mit dem Smartphone besitzt praktisch jede und jeder die Möglichkeit, auf einen Sprachassistenten zurückzugreifen. Aber auch in anderen Bereichen wird die Technologie zunehmend genutzt“, kommentiert Bitkom-Experte Dr. Sebastian Klöß.
Sprachassistenten als Problemlöser
Auch zum Ort bzw. Gerät, mit dem die Sprachsteuerung genutzt wird, offenbaren die Ergebnisse der Umfrage weitere Details: Das Smartphone ist – wie könnte es anders sein?! – jenes Gerät, das dazu am häufigsten verwendet wird. Der Anteil liege hier bei 95 Prozent. Sieben von zehn Nutzerinnen und Nutzern (71 Prozent) geben die Sprachbefehle über smarte Lautsprecher wie die Geräte aus der Amazon-Echo-Famile oder Google Home.
Auf etwa gleichem Niveau liegen zudem Tablets mit 58 Prozent, das Auto mit 57 Prozent sowie internetfähige Kopfhörer mit 52 Prozent. Smarte Fernsehgeräte und Smartwatches liegen mit je 42 Prozent und 27 Prozent dahinter.
„Die häufige Nutzung im Auto zeigt: Technologien finden immer dort besonders hohe Akzeptanz, wo sie ein Problem lösen. Im Auto ist das die intuitive Bedienung, die nicht vom Verkehrsgeschehen ablenkt“, erklärt der Branchenverband weiter.
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