Die Business-Variante des Dienstes für Ende-zu-Ende-verschlüsselte Kommunikation wird indes fortgeführt.
Das US-StartUp Wickr war 2012 einer der ersten Messenger-Dienste, der eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung salonfähig zu machen versuchte. Später, im Jahr 2021, kaufte Amazon das Unternehmen auf und gliederte es in seinen Cloud-Dienst Amazon Web Services (AWS) ein. Doch nachdem die kostenlose Variante weder Geld noch legale Geschäfte zu generieren wusste, hat Amazon den Dienst nun zum Jahreswechsel endgültig beendet, wie das Portal 404Media berichtet.
Zuletzt eher fragwürdiges Klientel
Die Nachfrage nach sicherer Kommunikation wurde vor allem nach den Snowden-Enthüllungen im Jahre 2013 schnell laut. Damals entstanden neben Wickr auch Dienste wie Threema (2012), Telegram (2013) und Signal (2014.) Wirklich massentauglich durchsetzen konnten sich davon fast nur Telegram und Signal.
Wie Joseph Cox von 404Media berichtet, tummelten sich auf Wickr Me nach gewisser Zeit vor allem Drogendealer und andere kriminelle Einheiten. Diese Entwicklung war dabei auch Amazon bewusst, welche bereits 2022 ankündigen, sich auf lange Sicht vom Messenger loslösen zu wollen. So bestätigte ein Blogpost von Wickr aus dem November 2022, dass sich bereits ab 31. Dezember 2022 keine neuen Nutzer:innen registrieren konnten. Zum Jahresende 2023 wurde die App jetzt vollständig eingestellt.
Unternehmenskommunikationsdienst wird fortgeführt
Wer die App nutzte, konnte bis Ende Dezember 2023 seine Daten sichern. Seit dem 1. Januar 2024 ist auch dies nicht mehr möglich. Die App ist ebenso aus den App-Stores entfernt worden. Mit dem Kapitel schließt Amazon jedoch lediglich den Messenger-Dienst für Verbraucher:innen – auf Geschäftsebene soll es weitergehen.
Das Ganze ist wenig verwunderlich. Denn einerseits wusste Amazon um die fragwürdige Klientel, welche Wickr Me vor allem bediente, andererseits generierte der Messenger dem Unternehmen keinerlei Umsatz. Ganz im Gegenteil zu den Diensten AWS Wickr und Wickr Enterprise, mit welchem AWS gesichert-verschlüsselte Kommunikation für Unternehmen sowie für Regierungsabteilungen anbietet. So schreibt Cox in seinem Bericht für 404Media von bestehenden Verträgen mit der US-amerikanischen Zoll- und Grenzschutzbehörde (CBP) sowie dem US-Militär.
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