Kann Amazon mit seiner neuen Videospielverfilmung punkten? Die Bewertungen sprechen eine recht eindeutige Sprache.

Seit Jahren ist Amazon auf der Suche nach dem ganz großen Serien-Hit. Ernanntes Ziel war es, ein Highlight von gigantischem Ausmaß herauszubringen, welches das Publikum nachhaltig beeindruckt – „Bringt mir Game of Thrones“, soll Konzerngründer Jeff Bezos einst von seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefordert haben.

Mit der neuen postapokalyptischen Videospielverfilmung „Fallout“ scheint Amazon dieses Ziel erreicht zu haben. Zumindest, wenn man sich die Bewertungen auf der bekannten Rezensionsplattform Rotten Tomatoes mal anschaut. Nach dem Debakel rund um die hauseigene „Herr der Ringe“-Serie dürfte der Konzern die dortigen Kritiken erleichtert aufnehmen.

Fallout kann zum Start überzeugen  

Laut Rotten Tomatoes punktet Amazons neue Serie nicht nur bei den Kritikerinnen und Kritikern, sondern – und das dürfte für den Streaming-Riesen Amazon noch relevanter sein – auch bei den eigentlichen Zuschauerinnen und Zuschauern.

Der „Tomatometer Score“, der auf fundierten Meinungen von Film- und Fernsehkritikern basiert, hat sich aktuell bei sagenhaften 94 Prozent eingepegelt. Zwar kann die Publikumsbewertung, der sogenannte „Audience Score“, dieses fabelhafte Niveau nicht ganz erreichen, dennoch liegt sie nach dem ersten Wochenende bei sehr guten 88 Prozent (Stand: 15.04.2024, 15:45 Uhr).

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Fallout rangiert zwischen „Game of Thrones“ und „The Last of Us“

In der Vergangenheit mangelte es der Film- und Fernsehbranche durchaus an guten oder gar hervorragenden Videospielverfilmungen. Die Zombie-Serie „The Last of Us“ brach im vergangenen Jahr den Bann, gewann die Herzen des Publikums und räumte darüber hinaus massiv beim Fernsehpreis Emmy sowie weitere Auszeichnungen ab. Bei Rotten Tomatoes kassierte die Serie Spitzenbewertungen und errang im Kritiker-Ranking (Tomatometer) satte 96 Prozent und im Publikums-Ranking (Audience Score) 89 Prozent. Die zweite Staffel wird derzeit mit Hochspannung erwartet.

Entsprechend groß waren die Hoffnungen, dass Amazon mit „Fallout“ ebenfalls eine würdige Spielverfilmung hinlegt. Nun zeigt sich, dass die Serie nicht nur viele Fans der Vorlage, sondern auch Zuschauende begeistert, die das Videospiel nicht kennen. Während die Mischung aus „verrückter Abenteuergeschichte“, teils brutaler Gewalt, Slapstick und übertriebener Action oft positiv hervorgehoben wird, empfinden manche die Erzählung allerdings als chaotisch und stören sich etwa an trivialem Ulk.

Gut auf den Punkt bringt es Dylan Roth vom britischen Observer. Er schreibt: „Zerstörerische Protagonisten, globales Unglück, gesetzloses Ödland, basierend auf einem Videospiel – klingt wie ,Last of Us‘. Aber diese Amazon-Serie ist überzogener, verdrehter, lustiger und sogar hoffnungsvoller.“

Alles in allem kommt „Fallout“ bisher nicht ganz an den Erfolg von „The Last of Us“ ran. Mit dem Fantasy-Epos „Game of Thrones“, das Jeff Bezos damals als Benchmark gesetzt hatte, scheint sich die Produktion aber messen zu lassen: Die Verfilmung der Buchreihe aus der Feder von George R. R. Martin, die von 2011 bis 2019 lief, kommt bei Rotten Tomatoes auf eine Kritiker-Bewertung von 89 Prozent und eine Publikums-Bewertung von 85 Prozent – damit schlägt Amazons neueste Veröffentlichung „Game of Thrones“ in beiden Kategorie. Und das will schon was heißen.

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