Das Geschäft mit Lebensmittel-Lieferungen in Deutschland ist kein Leichtes: Der Konkurrenzkampf unter den verschiedenen Anbietern ist hart, die Margen sind gering, die Profitabilität nur schwer zu erreichen – und offenbar hat nicht einmal Amazon einen Weg gefunden, seinen Lieferdienst Fresh langfristig auf Erfolg zu trimmen. In Folge wird der Online-Service hierzulande eingestellt.

Fokus auf haltbare Lebensmittel

Nach nunmehr sieben Jahren soll schließlich am 14. Dezember 2024 Schluss sein. Das bestätigte Amazon gegenüber dem Spiegel. In drei Städten, nämlich Berlin, Hamburg und München, war Amazon Fresh zuletzt noch aktiv.

Ganz aus dem Lebensmittelbereich will sich der Konzern allerdings nicht zurückziehen, der Fokus verschiebe sich lediglich weg von der Frischeabteilung: „Wir haben unser Angebot und unser Logistik-Netzwerk in Deutschland evaluiert und beschlossen, unser Lebensmittelangebot auf Amazon.de zu vereinfachen und uns auf unser umfangreiches und wachsendes Geschäft mit haltbaren Lebensmitteln zu konzentrieren“, wird eine Firmensprecherin zitiert.

Mehr Erfolg für Knuspr-Kooperation?

Das Aus von Amazon Fresh ist dabei nur die jüngste Entwicklung in einer Reihe von Rückzügen aus dem deutschen Food-Markt. Erst vor wenigen Monaten hatte beispielsweise der türkische Lebensmitteldienst Getir, der den ebenfalls gescheiterten Anbieter Gorillas übernommen hatte, Deutschland den Rücken gekehrt.

Ein Angebot, das unter anderem frische Lebensmittel umfasst, kann Amazon seinen Kundinnen und Kunden zumindest regional dennoch bieten: auf Basis einer neuen Zusammenarbeit mit dem Bringdienst Knuspr. Diese Kooperation wurde Anfang November verkündet und gilt zunächst für Berlin und ab Dezember auch für das Rhein-Main-Gebiet sowie München.

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