Amazon verkauft Brillen mit Stärke | Sport statt Serien | Prime-Vorteil gestrichen | 007 auf dem Gewissen?

Veröffentlicht: 27.01.2025
imgAktualisierung: 27.01.2025
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 3 Min.
27.01.2025
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Brillen
AllaSerebrina / Depositphotos.com
Mit Amazon Optics verkauft Amazon erstmals Brillen mit Sehstärke. Weitere Amazon-News gibt's hier kurz & knackig zusammengefasst.


Amazon will nun auch Fielmann, Apollo und Co. Konkurrenz machen. Außerdem ändert der Konzern offenbar seine Prime-Video-Strategie und hat einen Prime-Vorteil gestrichen. Und dann könnte Amazon James Bond bald zum bunten Franchise à la Marvel machen. Das sorgt für Konflikte mit der Broccoli-Familie, die das Bond-Erbe verwaltet.

Amazon Optics: Brillen mit Sehstärke

Mit Amazon Optics wagt sich Amazon mal wieder auf ein neues Geschäftsfeld. Diesmal werden Optiker wie Fielmann und Apollo sehr genau hinschauen, was der E-Commerce-Riese treibt, denn ab sofort kann man Brillen mit Sehstärke bei Amazon kaufen. Brillenträger finden genau das, was auch die Konkurrenz bietet: Verschiedene Fassungen samt passender Gläser einschließlich unterschiedlicher Glasdicke und Beschichtungen, Blaulichtfilter sowie Sonnen-, lichtadaptive oder polarisierte Tönungen.

Kund:innen geben beim Bestellvorgang einfach die Daten aus dem Brillenpass ein und sollen die neue Brille innerhalb von elf Tagen erhalten. Einen Online-Sehtest, wie ihn etwa Fielmann mittlerweile bietet, gibt es noch nicht. So wie man Amazon kennt, dürfte das allerdings nur eine Frage der Zeit sein. Bei deutschen Brillenhändlern dürften die Alarmglocken schlagen. Denn auf einen Konzern wie Amazon als direkte Konkurrenz könnten wohl die meisten gern verzichten.

Prime Video: Mehr Live-Sport, weniger Serien

Bei Prime Video zeichnet sich offenbar ein tiefgreifender Strategiewechsel ab: Wie Reuters mit Verweis auf The Information berichtet, will Amazon für Prime Video künftig weniger auf exklusive Eigenproduktionen von Filmen und Serien setzen und den Fokus stattdessen eher auf Live-Sport legen. Entsprechende Pläne gebe es schon länger. Haupttreiber für den Strategiewechsel ist die Profitabilität. Produktionen wie „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ sind enorm teuer. Damit sie sich rechnen, müssen sie viele Interessenten anlocken. Live-Sport lasse sich viel effektiver vermarkten. Kooperationen mit der Football-Liga NFL, der Basketball-Liga NBA oder auch der UEFA Champions League in Deutschland lohnen sich offenbar für den Konzern.

Prime-Vorteil gestrichen

Amazon hat einen Vorteil für Prime-Mitglieder gestrichen, den viele wohl gar nicht gekannt haben. Es gab einen 15-Prozent-Rabatt auf Bestellungen ab 50 Euro Warenwert für ausgewählte Artikel. Zu diesem Angebot gehörten etwa 500 Artikel, die im Preis variierten und in der Regel nur begrenzt verfügbar waren. Um das Angebot zu nutzen, musste man einen Mindestbestellwert von 50 Euro erreichen. Ob das Angebot zu unbekannt war oder Amazon zu viel Geld gekostet hat, ist unklar. Auf der entsprechenden Seite findet sich nur noch der Hinweis: „Werbeaktion wurde beendet.“

Zerstört Amazon James Bond?

2022 hat Amazon das Filmstudio MGM für 8,45 Milliarden Dollar übernommen, das auch für den Vertrieb der James-Bond-Filme verantwortlich ist. Für die kreative Kontrolle der Reihe ist Barbara Broccoli zuständig. Seit 1961 liegen die Rechte bei der Broccoli-Familie. Offenbar gibt es derzeit große Differenzen über die künftige Ausrichtung von 007. Während Broccoli das Erbe nicht entwerten will, möchte Amazon erfahrungsgemäß so viel wie möglich aus einem Franchise herausholen. Tolkien-Fans blicken etwa eher mit Unbehagen auf die Milliardenserie „Die Ringe der Macht“.

Broccoli soll die Kolleg:innen bei Amazon gar schon „verdammte Idioten“ genannt haben. Es sei aktuell vertraglich geregelt, dass der nächste Film auf jeden Fall erst im Kino und nicht bei Prime Video laufen werde. Da aber bislang kaum Infos nach außen dringen, befürchten einige Experten, dass Bond derzeit auf Eis liege, so die Tagesschau. Zudem ist es für Insider nicht ausgeschlossen, dass künftig auch Serien, Spin-Offs oder Fan-Artikel zur Normalität werden, ähnlich wie es Disney mit dem Marvel-Franchise macht. 2034 verfällt der Urheberschutz für die Bücher von Ian Fleming. Spätestens dann könnte es für Puristen ungemütlich werden. Denn dann ist die Marke Allgemeingut.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 27.01.2025
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Christoph Pech

Christoph Pech

Experte für Digital Tech

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