Hood klagt gegen Amazon und verlangt Ende der Preisparität

Veröffentlicht: 06.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 23.09.2013

Der Amazon Marketplace ist aufgrund seiner großen Reichweite für viele Online-Händler ein interessanter Vertriebskanal. Doch die Plattform bietet nicht nur Vorteile, besonders die hohen Verkaufsgebühren und die von Amazon verlangte Preisparität sorgen für den Unmut zahlreicher Händler. Jetzt zieht Amazon-Konkurrent Hood.de gegen den Marktführer vor Gericht und will ein Ende des Preisdiktats erreichen.

Durch die von Amazon verlangte Preisparität, dürfen Marketplace-Händler ihre Waren online nicht günstiger anbieten als auf der Plattform – nicht mal im eigenen Shop. Zusammen mit den hohen Verkaufsgebühren bei Amazon von 7 bis 35 Prozent führt das laut der Hood Media GmbH zu „einer unzulässigen Beschränkung des Wettbewerbs“ sowie einen „Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung aufgrund einer überragenden Marktstellung“.

In einer Pressemitteilung gab Hood heute bekannt, deshalb rechtliche Schritte einzuleiten. Ryan Hood, Geschäftsführer des Unternehmens sieht durch diese Preispolitik nicht nur den Händler, sonder auch den Kunden im Nachteil „da er auch dann indirekt Amazons Verkaufsprovision zahlen muss, wenn er gar nicht über Amazon kauft. Langfristig würde dies zu steigenden Preisen in allen Onlinevertriebskanälen zu Gunsten Amazon führen.“, so Hood.

Wenige Händler haben sich bisher über das Vorgehen von Amazon öffentlich beschwert, da ihnen dadurch der Ausschluss vom Marketplace droht. Wie Wortfilter.de berichtet, wagte einzig das ZVAB einen Vorstoß gegen den E-Commerce-Giganten und erwirkte eine einstweilige Verfügung. Als Reaktion auf den Widerstand wurde das größte Online-Antiquariat für deutschsprachige Bücher kurzerhand von Amazon übernommen.

Auch das Bundeskartellamt ermittelt nun wieder gegen die sogenannte Preisparitätsklausel. Bereits 2010, kurz nach der Einführung der umstrittenen Preispolitik, hatte die Wettbewerbsbehörde in diesem Zusammenhang Ermittlungen gegen Amazon aufgenommen. Diese schliefen jedoch ein, da es, laut Wortfilter, offenbar zu wenig Beschwerden von betroffenen Händlern gab.

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