Kryto-Vorreiter

El Salvador macht Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel – Krypto-Kurs gerät ins Trudeln

Veröffentlicht: 07.09.2021 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 08.09.2021
Bitcoin in El Salvador

Der salvadorianische Staatspräsident Nayib Bukele verkündete am Montag per Twitter, dass das Land seine ersten 400 Bitcoin erworben hatte. Wie Golem berichtet, tritt am 7. September zudem ein Gesetz in Kraft, laut dem alle Händler Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren müssen, sofern sie technisch dazu in der Lage sind. 

Unabhängigkeit vom US-Dollar

Die nationale Währung El Salvadors ist seit 2001 der US-Dollar. Doch damit soll nun Schluss sein, wenn es nach Bukele geht. Die Einführung von Bitcoin als zweites nationales Zahlungsmittel soll vor allem mehr Unabhängigkeit und Wirtschaftswachstum bedeuten.

Jedoch unterliegt der Bitcoin deutlich stärkeren Schwankungen als der Dollar und birgt daher Risiken. Der Spiegel zitiert eine Umfrage der Universidad Centroamericana unter knapp 1.200 Salvadorianern, laut derer circa 70 Prozent die Einführung des Bitcoin ablehnen würden. Das Verständnis für die Kryptowährung in der Bevölkerung ist gering. Nur 4,8 Prozent wüssten überhaupt etwas mit dem Begriff Kryptowährung anzufangen.

Skepsis nicht nur in der Bevölkerung

Die sechs Millionen Einwohner El Salvadors werden nun mit einem Einstiegskapital von umgerechnet 30 US-Dollar in Bitcoin gelockt werden, welche in einem Wallet namens Chivo als Startguthaben winkt. Auch soll keine Kapitalertragssteuer auf über Tauschgeschäfte erzielte Gewinne erhoben werden. 

Doch wie sollen Menschen, die großteils noch nicht einmal genau wissen, was ein Bitcoin eigentlich ist, sinnvoll damit handeln können? Staatspräsident Bukele twitter hierzu: „Wie alle Innovationen hat auch das Bitcoin-Verfahren in El Salvador eine Lernkurve. Jeder Weg in die Zukunft ist so, und nicht alles wird an einem Tag oder in einem Monat erreicht.“

Bitcoin-Kurs steigt zunächst, stürzt dann aber extrem ab

Der Einstieg in den Bitcoin Markt verhalf dem Kurs zunächst zu einem Anstieg auf 52.680 US-Dollar. Doch im Laufe des Dienstags stürzte der Kurs der Kryptowährung dann ab. Am Nachmittag befand sie sich „im freien Fall“, wie t3n berichtet. Innerhalb weniger Stunden verlor der Bitcoin fast ein Fünftel seines Wertes und landete bei 43.285 Dollar. Unklar ist bislang, was genau diesen Absturz um rund 9.000 Dollar ausgelöst haben könnte. Experten zufolge sei es zu technischen Schwierigkeiten beim Download der Chivo-Wallet in El Salvador gekommen, gleichzeitig gebe es auch Sorgen über eine mögliche stärkere Regulierung im Krypto-Bereich. 

Bitcoin ist nicht die einzige Währung, die deutliche Verluste hinnehmen musste: Auch der Ethereum-Wert ging um 20 Prozent zurück. Cardano/ADA, Ripple/XRP und Polkadot mussten ebenfalls enorme Einbußen hinnehmen. Lediglich Solana konnte ein Plus verzeichnen. Gegen Abend beruhigte sich die Lage am Krypto-Markt dann wieder: Der Bitcoin notierte zu diesem Zeitpunkt wieder bei rund 47.500 Dollar.

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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Kommentare  

#1 Melanie 2021-09-08 11:38
Ist das so ein Gleichberechtig sding, dass hier zwei Mal „die Bitcoin“ (im Singular) geschrieben wurde? Falls ja, der korrekte Artikel ist trotzdem „der“. Möchte man den Bitcoin dennoch feminisieren, dann bitte auch aus „ein Bitcoin“ aus Konsistenzgründ en „eine Bitcoin“ machen.
Abgesehen davon ist die offizielle Abkürzung für Ripple „XRP“ und nicht „CRP“. CRP ist eine andere, deutlich weniger wichtige Kryptowährung.
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Antwort der Redaktion

Liebe Melanie,

vielen Dank für die Hinweise. Wir haben den Text entsprechend abgeändert.

Beste Grüße
die Redaktion
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