Angst vor Hightech-Revolution? EU will Roboter neu klassifizieren

Veröffentlicht: 24.06.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 23.06.2016

Viele Jahrzehnte lang waren Roboter nur ein Fantasiegespinst. Eine Traumvorstellung, die weit weg und fantastisch erschien. Doch schon jetzt arbeiten die verschiedensten Unternehmen in unterschiedlichen Branchen daran, Roboter zu einem unersetzlichen Teil unseres Alltags zu machen. Kaum vorzustellen, wie weit die Technik in 20 oder 30 Jahren ist. Doch die EU macht sich jetzt bereits Gedanken über diese Entwicklung und will vorbereitet sein.

 Handshake: Roboter und Mensch

(Bildquelle Handshake: Roboter und Mensch: studiostoks via Shutterstock)

Es ist unglaublich, wie weit die Entwicklung von Robotern schon jetzt vorangeschritten ist: Sie helfen den Menschen schwere Lasten zu tragen, bewältigen logistische Arbeiten, nehmen Bestellungen in Restaurants auf, spielen Musikinstrumente, übernehmen Reinigungsarbeiten, sind in der Pflege aktiv oder helfen bei der Organisation des Alltags. Wohin sich die Entwicklung der entsprechenden Technik noch bewegen wird, ist kaum abzusehen. Vor allem mit Blick auf die künstliche Intelligenz. – Und genau dieser Punkt scheint das Europäische Parlament zu beunruhigen.

EU-Parlamentarier stellen Gefahren der Robotik in den Mittelpunkt

Die rasante Hightech-Evolution scheint nun jedoch immer mehr Fragen und anscheinend auch Ängste aufzuwerfen: So haben EU-Parlamentarier unter anderem darauf verwiesen, dass es viele Arbeiten gibt, die künftig auch von Maschinen übernommen werden könnten. Mit der weiteren Robotik-Entwicklung könne außerdem eine „zunehmende Ungleichheit bei der Verteilung von Wohlstand und Einfluss“ einhergehen, zitiert die Welt.

Darüber hinaus sei es durchaus möglich, dass künstliche Intelligenzen – ähnlich wie in zahlreichen Science Fiction-Filmen (wie etwa „I Robot“ mit Will Smith) – intelligenter werden als die Menschen selbst, wodurch „der Mensch dann nicht mehr Herr über sein eigenes Schicksal“ bleibe, schreibt die Welt.

Klingt also nach einem Horrorszenario, den die Parlamentarier entwerfen. Ein Szenario, in dem die Roboter die Macht ergreifen und der Mensch zum Opfer seiner eigenen Schöpfung wird. Um solchen und ähnlichen – nun ja … möglichen – Szenarien vorzugreifen, wurden in einer Empfehlung an die EU-Kommission nun neue zivilrechtliche Regelungen für Roboter angesprochen. Heißt, dass sich die Technik dahingehend entwickeln solle, „dass sie in den Dienst der Menschheit gestellt wird“, der Mensch also weiterhin und unumstößlich die Oberhand behält.

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Roboter als „elektronische Personen“

Der Ruf nach gesetzlicher Regulierung scheint also zumindest bei den Parlamentariern recht groß zu sein. Man erwäge, die Klassifizierung der natürlichen und juristischen Personen im Rechtswesen um eine dritte Kategorie zu erweitern – nämlich um die der  „elektronischen Personen“. Damit einher ginge dann die Registrierung der „intelligenten Roboter“, die dann ebenfalls gewissen Rechten und Pflichten unterliegen würden. Natürlich dürfte auch ein entsprechendes Kontrollorgan, wie eine „Europäische Agentur für Robotik und künstliche Intelligenz“ nicht fehlen.

Das alles mag nach sehr viel Regulierung, Überwachung und auch nach einschränkenden Maßnahmen im Zuge der Roboter-Entwicklung klingen. Und genau aus diesem Grund, soll sich der Branchenverband VDMA, in dem sich auch die führenden deutschen Roboter-, Hightech- und Maschinenbaufirmen finden, skeptisch reagieren. Schließlich dürfe man auch die vielen Vorteile der Digitalisierung nicht außer Acht lassen, die „immense Chancen für Europas Wirtschaft“ brächten. Solche Chancen und Möglichkeiten dürfe man „nicht durch vorschnelle Regulierung“ einschränken, zitiert die Welt der Verband weiter.

 

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