Digital Tech Newsflash: Öffentliche Verkehrsmittel in San Francisco gehackt | Facebook plant Zensur-Tool | Conrad bietet 3D-Drucker fürs Wohnzimmer | DDoS-Angriff gegen EU-Kommission | Planlosigkeit im IoT-Sektor | Virtuelle Konzepte für kleine Händler

Veröffentlicht: 28.11.2016 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 28.11.2016

Was ist neu in der Hightech-Welt? Die wichtigsten News drehen sich heute um digitale Angriffe auf öffentliche Verkehrsmittel und die EU-Kommission, zu Facebook und Conrad sowie das Internet der Dinge und virtuelle Läden.

Hacker-Angriff
© Brian A Jackson – shutterstock.com

San Francisco: Hack auf öffentliche Verkehrsmittel und „Lösegeldforderung“

Das öffentliche Verkehrsnetz der Millionenstadt San Francisco ist Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Wie t3n schreibt, wurde die Infrastruktur der Verkehrsmittel mit Ransomware verseucht: Auf den Computer-Bildschirmen der Haltestellen war Ende vergangener Woche „zu lesen, dass sie gehackt wurden und alle Daten verschlüsselt sind“. Die Ticket-Automaten fielen zeitweise aus, sodass viele Fahrgäste am Samstag ohne gültige Straßenbahntickets unterwegs waren – entsprechende Beschilderungen an den Automaten wiesen darauf hin, dass der Service aktuell kostenlos sei.

San Francisco Ticketautomaten
San Francisco Ticketautomaten, Screenshot Tweet von NBCBayArea

Vom Angriff sollen etwa 2.000 Computer betroffen gewesen und mit einer Ransomware befallen worden sein. Demnach haben die Hacker auch eine Art Lösegeld gefordert und 100 Bitcoin (rund 70.000 Euro) verlangt, damit sie die Daten wieder entschlüsseln.

DDoS: EU-Kommission angegriffen

Apropos Hack: Auch die EU-Kommission musste sich jüngst mit digitalen Angriffen auseinandersetzen. Nach Informationen von ZDNet war die Website der Behörde am vergangenen Donnerstag über Stunden hinweg nicht erreichbar. Darüber hinaus sei es Mitarbeitern in Brüssel zeitweise nicht möglich gewesen, auf das Internet zuzugreifen. Grund der Ausfälle war ein massiver DDos-Angriff (Distributed-Denial-of-Service-Angriff), der die Server offenbar teilweise lahmlegte. Die EU-Kommission hat den Vorfall mittlerweile bestätigt, verwies jedoch darauf, dass keine Ausfälle verzeichnet wurden:

„Der Angriff wurde bis jetzt erfolgreich gestoppt, ohne dass es zu Ausfällen gekommen ist, jedoch waren eine Zeit lang die Verbindungsgeschwindigkeiten betroffen“, kommentierte ein Sprecher. Demnach habe es auch keinen Einbruch direkt in die Systeme gegeben. Sicherheitsexperten der EU-Kommission sollen auch in den kommenden Tagen mit weiteren Angriffen rechnen. Ein entsprechendes Fach-Team wurde involviert und soll bei der Bekämpfung solcher Angriffe helfen.

Facebook: Zensur-Tool soll Sperrung vermeiden

Es ist nichts Neues, dass Facebook in einigen Ländern in der Vergangenheit gesperrt wurde – ob im Iran, der Türkei oder China … Die Liste ist nicht gerade kurz. Doch Facebook will nun gegenhalten. Es gibt Gerüchte, nach denen das soziale Netzwerk aktuell an einer Software für China arbeitet, mit deren Hilfe „eine dritte Partei Einträge zensieren kann“, schreibt die FAZ. Dieser „dritten Seite“ werde dann eine umfassende Kontrolle eingeräumt, sodass spezielle Einträge oder Schlagworte beobachtet und daran gehindert werden können, aufzutauchen.

Conrad bietet 3D-Drucker zum Kampfpreis

3D-Drucker sind schon längst kein Novum mehr. In zahlreichen Online-Shops gibt es bereits Produkte, die via Drucker hergestellt sind. Auch die 3D-Drucker selbst sind inzwischen erhältlich – zumeist jedoch für recht horrende Preise. Der Elektronikanbieter Conrad will den Einzug der Gerätschaften in die heimischen vier Wände nun vorantreiben und bietet ein neues Starter-Kit, das mit vergleichsweise günstigen 299 Euro zu Buche schlägt. Laut CRN sei das Einsteigermodell mit allem nötigen Zubehör erhältlich: „Conrad liefert den Drucker bereits fertig zusammengebaut samt notwendigem Material, Modellen und Werkzeug“ und bereits in wenigen Minuten einsatzbereit. Auch über 100 ausdruckbare 3D-Modelle sind im Set enthalten.

3D Drucker von renkforce RF100, Screenshot
3D Drucker von renkforce RF100, Screenshot © Conrad

Internet der Dinge: Strategie wird vielerorts vermisst

Die Universität Potsdam hat in Zusammenarbeit mit dem Softwareunternehmen SAS eine Studie durchgeführt und dabei den Blick speziell auf das Thema Internet der Dinge gerichtet. Die Resultate könnten dabei durchaus besser sein, es zeigt sich nämlich, dass die Mehrheit der deutschen Unternehmen noch nicht bereit ist, in die Welt des „Internet of Things (IoT)“ einzutauchen. Nicht einmal jedes zweite Unternehmen (43,5 Prozent) hat sich bisher aktiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Besonders im Handel und Gesundheitswesen (mit 35 und 38 Prozent) gäbe es erheblichen Nachholbedarf, „wenn es um den Einsatz von Sensorik und Datenauswertung geht“, liest man in der Pressemitteilung.

Für viele Unternehmen sei der Nutzen noch nicht ersichtlich: Für 63 Prozent der Unternehmen sei „IoT noch kein Thema“. Auch fehlende technische Standards (60 Prozent), fehlende Plattformen zur Datenintegration (47 Prozent) oder zusätzliche Kosten für die benötigte Vernetzung und Infrastruktur (40 Prozent) setzen weitere Hürden. „So präsent das Thema IoT in den Medien und auf Messen auch ist: Unternehmen haben erst begonnen, operative Erfahrungen bei der IoT-Nutzung zu sammeln. Fehlendes Know-how, Sicherheitsaspekte und die Höhe des Implementierungsaufwands sind die typischen Hürden“, ließ Michael Probst von SAS verlauten.

Virtuelle Lösungen für kleine Händler – Vorbilder gibt es!

Natürlich sind die großen und kapitalschwangeren Unternehmen diejenigen, die in vielen Belangen Vorreiter sind – schließlich haben sie die nötigen Ressourcen, um Innovationen zu testen und entsprechende Projekte in Angriff zu nehmen. Doch was ist mit den kleinen Händlern? Fallen sie komplett durchs Raster und müssen Innovationen aufgrund der hohen Kosten Absagen erteilen? Nein, zeigt ein Artikel von t3n: Denn Virtual Commerce Lösung können durchaus auch die kleinen Player angehen, wie der Berliner Weinhändler Weinmichel zeigt:

Virtueller Laden von Weinmichel
Virtueller Laden von Weinmichel, Screenshot ONAIR.SHOP

Bei onair.shop kann man sehen, dass der Händler den eigenen Laden digitalisiert hat. Möglich wird dies in mehreren Schritten: Das Geschäft wird fotografiert – und zwar auf Basis hochauflösender, sphärischer Bilder (wie bei Google Maps), sodass eine 360-Grad-Darstellung zustande kommt. „Bei 100 Quadratmetern Ladenfläche dauert das Abfotografieren des Shops rund 45 Minuten“, schreibt t3n weiter. Im nächsten Schritt werden die Produkte digitalisiert und zu guter Letzt im virtuellen Shop platziert. Coole Sache!

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.