Digital Tech Newsflash: Apple gegen die Steuerbehörden | Internet in Entenhausen | Parfüm von toten Pflanzen | Super Mario Run startet durch | NES Classic Mini schlägt Wii U

Veröffentlicht: 19.12.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 19.12.2016

Der letzte Digital Tech Newsflash des Jahres punktet mit Apple, Jurassic Parfüm, Faceduck, Super Mario Run und der Retro-Konsole der Stunde.

Super Mario Run

© Nintendo

Apple soll Steuern nachzahlen – will aber nicht

Die EU-Kommission verlangt, dass Apple 13 Milliarden Euro Steuern an Irland nachzahlt. Das schmeckt dem Weltkonzern, kaum überraschend, nicht wirklich. Daher will er dagegen nun gerichtlich vorgehen. Wie u. a. die Zeit meldet, will man noch in dieser Woche Berufung gegen die Rückforderung einlegen. Konzernjustiziar Bruce Sewell glaubt, Apple sei wegen seines Erfolgs „herausgepickt“ worden. Die EU-Kommission sei nicht sorgfältig vorgegangen und habe die Einschätzung irischer Steuerexperten ignoriert. „Was die Kommission hier macht, ist eine Schande für europäische Bürger, sie sollte sich schämen“, so Apple-Finanzchef Luca Maestri gegenüber der Welt. Interessanterweise ist auch Irland mit der EU-Entscheidung nicht einverstanden. Die Kommission habe „in die nationale Steuerhoheit“ eingegriffen. In Irland befürchtet man offenbar, dass Apple sich einen anderen Standort in Europa suchen könnte.

Internet in Entenhausen – alle auf Faceduck

Donald postet Bilder auf Faceduck, spielt Online-Spiele und schaut sich Katzenvideos an. Tick, Trick und Track warnen vor dem Missbrauch sensibler Daten auf dem Firmenrechner. Peinliche Fotos von Onkel Dagobert finden sich im Netz wieder. Bei Zwitscher hat unterdessen jemand die Identität von Micky Maus gestohlen, während Goofy lernt, was ein Smartphone ist. Das Internet ist nun auch in Entenhausen angekommen. Im neuen lustigen Taschenbuch LTB 488 dreht sich (fast) alles um neue Medien und eben auch um deren Probleme – SpOn fasst einige der Geschichten zusammen. Es ist zwar nicht das erste Mal, dass aktuelle Technologie Einzug ins LTB hält, wohl aber in diesem Umfang. Technologie-Kritik ohne erhobenen Zeigefinger und aktueller denn je, dabei so charmant wie immer. Das Beste an der aktuellsten Ausgabe des Kultcomics ist aber der Titel: „Läuft bei mir!“.

LTB 488

© Ehapa

Parfüm, das nach ausgestorbenen Pflanzen riecht

Manche Geschäftsidee ist schon…interessant. Das Biotech-Unternehmen Gingko Bioworks will mit der DNA archivierter, ausgestorbener Pflanzen eine Vorstellung davon geben, wie diese früher gerochen haben und entwickelt auf dieser Basis spezielle Parfüms. Wie Heise Online berichtet, geht es um Pflanzen, die in den vergangenen 200 Jahren ausgestorben sind. Die DNA der Pflanzen wird auf Hefe übertragen, um die Düfte herzustellen. Aus den Archiven des Harvard University Herbarium hat sich Gingko die alten Gene besorgt. Wer noch kein Weihnachtsgeschenk hat – das ist mal etwas wirklich Einzigartiges. Obwohl „Du riechst wie ein 2003 ausgestorbener Olivenstrauch“ ein eher mutiges Kompliment ist.

Super Mario Run: Bis zu 10 Millionen Downloads an einem Tag

Wissen Sie noch, damals, als Pokémon Go mit 900.000 Downloads am Release-Tag die erfolgreichste App der Welt wurde? Nun, das Spiel wurde nun vom Thron gestoßen. Nintendo wird’s egal sein, denn der neue Rekordhalter heißt Super Mario Run. TechCrunch meldet Zahlen, die je nach Erhebungsunternehmen variieren, aber irgendwo zwischen 5 und 10 Millionen Downloads weltweit liegen. An einem Tag! Auf nur einem System! Denn die Smartphone-Variante des erfolgreichsten Klempners der Welt ist derzeit ausschließlich für Apple-Geräte verfügbar. Allerdings: Während Pokémon Go stückweise veröffentlicht wurde, startete Mario gleichzeitig in 150 Ländern. Es gibt jedoch auch viel Kritik. Etwa die Hälfte aller Bewertungen sind Ein-Stern-Reviews, weil der Spielanteil der kostenlosen Variante recht klein sein soll. Für alle 10 verfügbaren Levels muss man 9,99 US-Dollar zahlen. Für Nintendo scheint sich das Spiel trotzdem zu lohnen, denn viele Nutzer bezahlen: Zwischen 4 und 8 Millionen US-Dollar soll das Spiel in den ersten 24 Stunden eingebracht haben.

NES Classic Mini: Zu hohe Nachfrage und Rekordzahlen

Der Nintendo Classic Mini war zum Release direkt wieder vergriffen, Nintendo konnte mit der Nachfrage nicht mithalten. Das dürfte beim Konsolenhersteller aber nicht für lange Gesichter sorgen, im Gegenteil: Allein in den USA wurden in einem Monat fast 200.000 Exemplare verkauft. Die Wii U, die aktuellste „echte“ Konsole von Nintendo, brauchte dafür fast ein halbes Jahr, wie Ars Technica berichtet. Nintendo hat versprochen, pünktlich zu Weihnachten weitere Geräte in den Handel zu bringen, doch bislang melden nur einzelne Großhändler aus den USA Nachschub. Es ist allerdings ziemlich wahrscheinlich, dass Nintendo alles dafür tut, die Nachfrage zu decken, denn das Unternehmen sitzt hier unversehens auf einer goldenen Gans, die bei der Konkurrenz für neidvolle Blicke sorgt. Retro liegt im Trend, aber dass 30 alte Jahre Unterhaltungselektronik so gefragt ist, hätte kaum jemand erwartet. Man darf gespannt sein, ob die kommende Nintendo Switch da auch nur annähernd mithalten kann.

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