Digital Tech Newsflash: Trump ändert Webauftritt der Regierung | Verbot von Social Bots gefordert | Akkus für Note-7-Brände verantwortlich | Google-KI schreibt KI-Software | 3D-TVs sind tot

Veröffentlicht: 23.01.2017 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 23.01.2017

Heute im Digital Tech Newsflash: Trump und die Webseite des Weißen Hauses, Social Bots, zum letzten Mal (?) das Note 7 von Samsung, die KI-schreibende Google-KI und das Ende des 3D-Fernsehers.

Donald Trump

a katz / Shutterstock.com

Trump im Amt: Webseite des Weißen Hauses „aktualisiert“

Donald Trump ist nun offiziell der 45. Präsident der USA, daran änderten auch Millionen Menschen auf den Straßen nichts, die dagegen protestierten. Er übernimmt damit nicht nur die Hoheit über den Twitter-Account @Potus, – und zwar leer, Obamas Tweets wandern zu @Potus44, aber die Follower bleiben – sondern auch die offizielle Webseite des Weißen Hauses. Eine seiner ersten Amtshandlung war eine ausführliche inhaltliche Runderneuerung, wie TechCrunch meldet. So sind zum Beispiel alle Erwähnungen zum Klimawandel und zur globalen Erwärmung verschwunden. Die Unterseite zum Klimawandel beherbergt nur noch einen toten Link, die Seite für die Rechte  der Schwulen und Lesben wurde ebenfalls gelöscht. Trump beginnt also bereits, seine Agenda durchzusetzen. Alles für das Volk, versteht sich.

Social Bots bald unter Strafe?

„Lügenschleudern“ – So bezeichnen viele Politiker Meinungsroboter, die sogenannten Social Bots. Nach Informationen des Spiegel geht das Vorgehen der Bundesregierung gegen diese Bots einigen Landespolitikern nicht weit genug. Die Justizminister von Hessen, Sachsen-Anhalt und Bayern fordern nun, dass ein vom Bundesrat beschlossener Gesetzesentwurf auch auf Social Bots ausgeweitet wird. Dabei geht es um einen neuen Straftatbestand des „digitalen Hausfriedensbruchs“. Betreiber von Social Bots würden danach unter Strafe gestellt werden, wenn sie gegen die Geschäftsbedingungen der sozialen Netzwerke verstoßen. Nutzer könnten gegen die Urheber Strafanzeige stellen. Der Entwurf ist bislang gegen Betreiber von Botnetzen berichtet, wird von Netzaktivisten aber kritisiert, weil er durchaus zu eng gefasst werden könnte, was zu einer Rechtsunsicherheit führen würde. Die Bundesregierung hat den Vorstoß der Landes-Justizminister zunächst abgeschmettert, es bestünden „keine gravierenden Strafbarkeitslücken“. Entscheidung wohl vorerst vertagt, in dieser Woche sind Meinungsroboter mehrfach Thema im Bundestag.

Samsung schließt Akte Note 7

Es war eines der lustigeren Themen des vergangenen Herbstes, zumindest solange man nicht selbst betroffen war. Das explodierende Galaxy Note 7 nagte erheblich am Image von Samsung, wurde zurückgerufen und am Ende gänzlich eingestellt. Für den Technologieriesen war es ein Debakel. Samsung hat sich nun auch offiziell für den Fail entschuldigt und bekannt gegeben, dass immerhin 96 Prozent der etwa 3 Millionen ausgelieferten Geräte zurückgeholt wurden, wie Heise berichtet. Man sprach dabei von „Vorfällen“, nicht von Explosionen. 700 Samsung-Techniker haben monatelang nach der Ursache gesucht, nun ist man sich bei Samsung sicher, dass es die Akkus waren, die aber von einer Tochterfirma zugeliefert wurden. Selbstkritisch sah man immerhin ein, dass im Produktionsprozess nicht alles glatt lief, sonst wäre der Fehler bemerkt worden. Neben dem Image-Schaden hat das Debakel Milliarden gekostet. Mal sehen, ob der Nachfolger die Kohlen wieder aus dem Feuer holen kann – hoffentlich nicht sprichwörtlich.

Google: KI-Software schreibt KI-Software

Für die einen ein Traum, für die anderen eine Horrorvorstellung: Künstliche Intelligenz, die dem Menschen ebenbürtig ist oder ihn sogar hinter sich lässt. Forscher von Google sind der Idee offenbar wieder einen Schritt näher gekommen. Die Forscher verschiedener Hochschulen arbeiten daran, KI zu entwickeln, die selbständig KI-Software schreiben kann. Wie T3n meldet, ließen KI-Forscher von „Google Brain“ eine Software ein System zum maschinellen Lernen erarbeiten, um menschliche Sprache zu erkennen. Die Ergebnisse waren dann besser als die Designs, die zuvor von Menschen entwickelt wurde. Das ganze muss noch von unabhängigen Wissenschaftlern überprüft werden. Es wäre in jedem Fall ein Meilenstein, denn bislang gab es keine künstliche Intelligenz, die eine KI erschaffen konnte, die der von Menschen ebenbürtig wäre. Bleiben wir vorerst vorsichtig optimistisch, dass die Maschinen trotzdem erst einmal nicht die Welt übernehmen.

Fernseher: 3D ist endlich tot

Es ist ja eigentlich längst überfällig: Vor Jahren verkauften die TV-Hersteller 3D im heimischen Fernseher als die totale Revolution und freuten sich schon auf die Milliardeneinnahmen, weil jetzt alle 3D-TVs haben wollen würden. Auf den großen Run haben sie nun offenbar lang genug gewartet und eingesehen, dass er nicht mehr kommen wird. Samsung verabschiedete sich schon letztes Jahr von der Technologie, die anderen reduzierten 3D schon nur noch auf wenige Modelle. 2017 ist der Dauertrend, der nie ein echter Trend war, nun endgültig tot. Auch LG und Sony haben sich von dem Standard verabschiedet. Grund ist neben höherer Kosten für entsprechende Blu-rays nicht nur der Brillenzwang, sondern auch das geringe Angebot. Im klassischen Fernsehen wurden entsprechende Sendungen fast gar nicht angeboten. Passend dazu stirbt auch gerade der Curved-Trend wieder aus. Gekrümmte Bildschirme waren für zwei, drei Jahre ein großes Thema, aber vornehmlich bei den Herstellern, die Nutzer namen es eher zähneknirschend in Kauf. Samsung profilierte sich hier als Innovator, aber selbst der Marktführer nimmt nun von Curved-TVs wieder Abstand. Damit ist davon auszugehen, dass das Thema im kommenden Jahr endgültig begraben ist.

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