Digitalisierung: Ex-Rocket-Internet-Sprecher Winiarski kontert Frank Thelen

Veröffentlicht: 30.01.2017 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 30.01.2017

Der ehemalige Rocket-Internet-Sprecher Andreas Winiarski findet, dass Deutschland gut bei der Digitalisierung voranschreitet. Damit kontert er die Aussage von Frank Thelen, der den Unternehmen vorwirft, lediglich ihr Geschäft um zwei Prozent optimieren zu wollen.

Digitalisierungslinien

© pixelparticle - Shutterstock.com

Hinkt Deutschland in Sachen Digitalisierung im weltweiten Vergleich hinterher? Wenn es nach Frank Thelen geht, den man insbesondere aus der Vox-StartUp-Sendung „Die Höhle der Löwen“ kennt, ist diese Frage eindeutig mit „ja“ zu beantworten. Ihm nach würden die Unternehmen hierzulande die Digitalisierung verschlafen, was von ihm massiv kritisiert wurde. Doch es gibt auch komplett gegenteilige Meinungen wie die vom ehemaligen Rocket-Internet-Sprecher Andreas Winiarski, der nun Digitalchef bei der Kommunikationsberatung HeringSchuppener ist und mit Wired-Chefredakteur Nikolaus Röttger gesprochen hat.

So sei Deutschland nach Winiarski hinsichtlich der digitalen Innovation viel besser aufgestellt, als dies die Medien häufig darstellen: „Ich war nun auch Journalist und weiß, es gibt Nachrichtenwertfaktoren und man neigt dazu, zu negativieren und Sachen zu suchen, die nicht funktionieren.“ Seiner Meinung nach sind überall in Deutschland Unternehmen vorhanden, die sowohl Pilot- als auch bereits funktionierende Projekte ihr Eigen nennen können, weswegen Winiarski eben nicht mit der Meinung von Thelen konform geht.

Digitalisierung in der Autoindustrie optimal

Thelen hat in dem früheren Interview mit Wired unter anderem geäußert, dass es den Unternehmen nur darum ginge, ihr Geschäft um zwei Prozent zu optimieren. „Das Problem bei diesem Ansatz aber ist, dass irgendwann komplett neue Technologien auftauchen, die ganze Wirtschaftszweige auf den Kopf stellen“, so Thelen. Dies sei laut Winiarski die StartUp-Sicht. Bei einem Großkonzern benötige man aber eine andere Einstellung, denn hier spielen auch der Kapitalmarkt, die Politik sowie die Gewerkschaften jeweils eine wichtige Rolle, weswegen eine „verantwortliche“ Bewegung vonnöten sei.

Winiarski und Thelen haben dafür eine ähnliche Haltung, wenn es um die Zukunft der Banken geht. Hier soll der Veränderungsdruck größer als in der Autoindustrie sein, die nach Winiarski gut funktionieren. Gleichzeitig sei die Bereitschaft zur Veränderung sehr gering – getreu dem Motto: „[…] wenn man Porsche und einen Weinberg hat, warum soll man sich ändern?“ Gerade in der Bankenbranche werden laut dem Ex-Rocket-Sprecher mehr Menschen arbeitslos und finden zugleich auch keinen adäquaten Job nach ihrer Entlassung.

Kernaussagen aus dem Interview hat Wired an dieser Stelle noch einmal zusammengefasst.

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