Facebook will Gewalt-Filter personalisieren

Veröffentlicht: 17.02.2017 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 17.02.2017

Facebook will Nutzern bald die Möglichkeit geben, Filter für explizite Inhalte selbständig anzupassen. Künstliche Intelligenz soll das Netzwerk besser dafür rüsten.

Facebook

nevodka / Shutterstock.com

Eine nackte Brust oder ein Video mit gewalttätigem Inhalt wird auf Facebook derzeit recht schnell gelöscht. Oft ist das durchaus angebracht, gerade, wenn es um menschenverachtende oder illegale Inhalte geht. In vielen Fällen musste sich Facebook dafür aber auch Kritik gefallen lassen, etwa als ein historisches Foto ungefragt gelöscht wurde, weil die Brust einer Frau darauf abgebildet war. Künftig will Facebook hier offenbar verstärkt auf die Mündigkeit der Nutzer setzen, denn diese sollen entsprechende Filter bald selbst anpassen dürfen.

Persönliche Grenze des Nutzers

Mark Zuckerberg hat den Vorstoß in sein humanitäres 5.000-Worte-Manifest integriert, wie TechCrunch berichtet. Wörtlich beschreibt er darin: „Wo ziehst du deine Linie für Nacktheit? Für Gewalt? Für explizite Inhalte? Für Kraftausdrücke? Du entscheidest über deine persönlichen Einstellungen.“ Dafür soll es einstellbare Filter in verschiedenen Kategorien geben, über die der Nutzer entscheidet. Das soziale Netzwerk will dann regelmäßig nachfragen, ob die eigenen Einstellungen noch aktuell sind.

Grundlage soll eine Standardeinstellung sein, die je nach Region und den Einstellungen der dortigen Nutzer festgelegt wird. Bislang gibt es lediglich einen Standard, nach dem Facebook selbstständig entscheidet, was erlaubt ist und was nicht. Um entsprechende Inhalte zu erkennen und einzuordnen, will Zuckerberg noch mehr auf künstliche Intelligenz setzen. Die soll mit der Zeit automatisch erkennen, ob es sich in einem Beitrag etwa um terroristische Propaganda oder um Nachrichten über einen Terroranschlag handelt.

Wann das System eingeführt wird, ist offen. Bislang scheint es sich um eine Idee von Mark Zuckerberg zu handeln. Bis zu einem eventuellen Launch müssten auch noch allerlei Fragen geklärt. Wie sieht es zum Beispiel mit dem Jugendschutz aus? Können Teenager ebenfalls selbst entscheiden, was sie sehen wollen oder gibt es dafür dann striktere Vorgaben? Auch regionale Zensurvorschriften müssten berücksichtigt werden.

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