Google und Apple: Viele „Vault 7“-Sicherheitslücken sollen bereits geschlossen sein

Veröffentlicht: 09.03.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 09.03.2017

Google und Apple äußern sich im Rahmen der WikiLeaks-Enthüllungen zu umfassenden CIA-Angriffen auf zahlreiche Geräte. Beide Unternehmen geben an, dass die beschriebenen Sicherheitslücken größtenteils bereits geschlossen seien.

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© Georgejmclittle – Shutterstock.com

Der US-Geheimdienst CIA hat offenbar Sicherheitslücken in zahlreichen Geräten ausgenutzt, um Menschen auszuspionieren. Das geht zumindest aus Tausenden Dokumenten hervor, die die Plattform WikiLeaks kürzlich veröffentlichte. Die als „Vault 7“ bezeichnete Dokumentensammlung beschreibt eine eigens von der CIA beschäftigte Hacker-Truppe, die vor allem Mobilgeräte gehackt haben soll. Vor allem das Apple-Betriebssystem iOS soll im Fokus der „Mobile Development Branch“ genannten Truppe stehen, wie Heise Online berichtet. Grund dafür sei, dass viele Eliten die Geräte von Apple nutzen.

Apple und Google zeigen sich zuversichtlich

Apple und Google machten sich natürlich schleunigst daran, die Nutzer ihrer Geräte und Betriebssysteme zu beruhigen. Apple habe bereits viele der in „Vault 7“ beschriebenen Sicherheitslücken, über die die CIA-Hacker in das System eingedrungen sein sollen, geschlossen. Das Unternehmen sei „zutiefst um den Schutz von Sicherheit und Privatsphäre unserer Kunden“ bemüht, erklärte ein Sprecher gegenüber TechCrunch. „Unsere Produkte und Software sind darauf ausgelegt, Sicherheitsupdates schnell zu unseren Kunden zu bringen und 80 Prozent der Nutzer verfügen über die neueste Version unseres Betriebssystems“, erklärt der Sprecher weiter. Eine erste Analyse des Unternehmens habe gezeigt, dass viele der geleakten Sicherheitslücken bereits mit der aktuellen iOS-Version geschlossen wurden.

Google zeigt sich ähnlich zuversichtlich, dass viele der in „Vault 7“ beschriebenen Android-Lücken bereits geschlossen seien. „Nach Durchsicht der Dokumente sind wir zuversichtlich, dass Sicherheitsupdates und Sicherheitsmaßnahmen in Chrome und Android die Nutzer vor vielen dieser vermeintlichen Schwachstellen schützen“, so Heather Adkins, Googles Director of Information Security and Privacy, gegenüber Recode. Google analysiere die „Vault 7“-Dokumente aber weiterhin und werde auf weitere Erkenntnisse aus den Dokumenten entsprechend reagieren.

Verhältnis zwischen Silicon Valley und Regierung ist angespannt

Dass beide Unternehmen so schnell auf die Enthüllungen durch WikiLeaks reagieren, ist nachvollziehbar: Spätestens seit den Prism-Enthüllungen durch Edward Snowden ist das Vertrauen der Nutzer in die Datensicherheit stark angegriffen. Google und Apple müssen sich nun bemühen, das Vertrauen ihrer Kunden in die Sicherheit ihrer Produkte zu stärken. Wie die FAZ berichtet, gibt es in den WikiLeaks-Dokumenten keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Technologie-Unternehmen mit der CIA zusammengearbeitet haben. Nach den Enthüllungen zum NSA-Spähprogramm Prism mussten die Konzerne sich noch dem Vorwurf stellen, mit der US-Regierung gemeinsame Sache gemacht zu haben.

Die neuesten Enthüllungen in „Vault 7“ dürften das Verhältnis zwischen den Tech-Unternehmen und der US-Regierung aber weiter belasten. Das Silicon Valley steht dem neuen US-Präsidenten Donald Trump ohnehin kritischer gegenüber als seinem Vorgänger Barack Obama. Nun kommt die Erkenntnis dazu, dass die Geheimdienste die Geräte der Hersteller zur Spionage einsetzen. Apple hatte sich schon im vergangenen Jahr öffentlich mit der US-Bundespolizei FBI um die Entschlüsselung eines Smartphones gestritten, das einem Attentäter gehörte. Schon damals stellte Apple sich als Schützer der Daten seiner Kunden dar.

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