Bundeskriminalamt nimmt Underground-Economy-Forum „crimenetwork.biz“ offline

Veröffentlicht: 09.03.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 10.03.2017

Am 07. März fanden in Deutschland Durchsuchungen in über 120 Wohnungen und Geschäftsräumen statt. Diese Ermittlungen hängen mit dem Abschalten des Online-Forums „crimenetwork.biz“ zusammen. Den Mitgliedern des Forums wird der Handel von illegalen Waren und Dienstleistungen im Internet vorgeworfen.

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Cyberkriminalität ist ein zunehmendes Problem für die Behörden. Das Internet ermöglicht illegale Geschäfte. Die Anonymität des Netzes macht es möglich. Doch ganz so anonym ist man gar nicht – das mussten jetzt über 100 Mitglieder des Online-Forums „crimenetwork.biz“ feststellen.

Wie das Bundeskriminalamt berichtet, haben am Dienstagabend mehr als 1000 Ermittler im gesamten Bundesgebiet über 120 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, das nun ausgewertet wird. Wann mit Ergebnissen gerechnet werden kann, ist allerdings noch offen. Hintergrund der Aktion sind Ermittlungen gegen führende Mitglieder des mittlerweile abgeschalteten Underground-Economy-Forums „crimenetwork.biz“.

Ermittlungen wegen Betrugs und illegalen gewerbsmäßigen Handels

Im Vorfeld arbeiteten erstmals Cyberspezialisten mehrerer Landeskriminalämter und des BKA in einer Ermittlungsgruppe im Bundeskriminalamt in Wiesbaden zusammen. Über die letzten vier Monate sammelten und werten sie über eine Million Postings und private Nachrichten von mehr als 260 Usern des Underground-Economy-Forums aus. Insgesamt konnten dabei 153 Mitglieder des Forums identifiziert werden. Darunter auch elf Mitglieder, die der Führungsebene des Forums zugerechnet werden. Den elf mutmaßlichen Administratoren des Forums wird insbesondere der Tatvorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Last gelegt. Gegen die Forums-Nutzer wird wegen Betrugs, Computerbetrugs, Datenhehlerei und Geldwäsche sowie des illegalen gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln, Arzneimitteln und Waffen ermittelt.

An den Ermittlungen gegen das Forum und deren Nutzer waren neben dem BKA auch die Generalstaatsanwaltschaften Bamberg, Frankfurt am Main und Koblenz sowie die Staatsanwaltschaften Köln, Osnabrück, Saarbrücken, Stuttgart und Verden (Aller) sowie sämtliche Landeskriminalämter aller Bundesländer außer Sachsen und Thüringen beteiligt.

 

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