Digital Tech Newsflash: Facebooks Löschkriterien | WannaCry traf fast nur Windows 7 | Apple-Kopfhörer explodiert in Flugzeug | Navi mit Donald-Trump-Stimme

Veröffentlicht: 22.05.2017 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 22.05.2017

Heute im Digital Tech Newsflash: Die Kriterien, nach denen Facebook Inhalte löscht, sind nun bekannt, größtes WannaCry-Opfer war nicht Windows XP, sondern Windows 7, Apple-Kopfhörer der Marke Beats sind auf einem Flug explodiert und eine Navigations-App leitet jetzt mit Donald-Trump-Stimme zum Ziel.

Facebook

Pan Xunbin / Shutterstock.com

Löschkriterien von Facebook bekannt

Es sind genau 48 Kriterien, die dem britischen Guardian zugespielt wurden und in die die SZ Einblick hatte. Diese Kriterien geben nun zum ersten Aufschluss darüber, wie und warum Facebook Inhalte löscht. Dabei handele es sich vor allem um Schulungsunterlagen für die Mitarbeiter (in Deutschland ist der zuständige Dienstleister Arvato), die vermitteln sollen, wann Inhalte ignoriert werden können und wann sie gesperrt oder an die Behörden weitergeleitet werden müssen. Die Inhalte decken von Kindesmissbrauch bis hin zu Gewaltdarstellung die ganze Palette des Verbotenen und Ekelhaften ab. Eines der größten Probleme sind Suizid-Versuche. Dazu heißt es von Facebook: „Nutzer posten selbstzerstörerische Inhalte als Hilfeschreie – diese zu entfernen könnte verhindert, dass sie gehört werden“. Die Aufnahmen sollen erst entfernt werden, wenn es keine Hilfemöglichkeit mehr gebe.

Die Mitarbeiter, die für die Löschung verantwortlich sind, stehen hier vor einem Problem, da sie in solchen Fällen oft unsicher sind, wann ein Beitrag zu löschen ist oder nicht. Oft komme es auf den Kontext an, denn es ist ein Unterschied, ob ein Bild etwa einer magersüchtigen Person im Rahmen eines Nachrichtenbeitrags oder „mit Anleitung“ gepostet werde. Das große Problem seien denn auch nicht die Richtlinien an sich, die laut SZ vergleichsweise klar ausfallen, sondern die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter, die nur knapp über Mindestlohn verdienen und keine ausreichende psychologische Betreuung bekämen, obwohl sie quasi den ganzen Tag verstörendes Material unter Zeitdruck sichten müssten. Immerhin soll die Zahl der Facebook-Kontrolleure von 4.500 auf 7.500 erhöht werden. Ob das Problem damit gelöst wird, ist allerdings fraglich.

WannaCry: Fast nur Windows 7 betroffen

Die WannaCry-Attacke hat scheinbar vor allem Systeme mit Windows 7 betroffen. Eigentlich ging man davon aus, dass Windows XP das prominenteste Ziel wäre, da das betagte Betriebssystem seit 2014 nicht mehr mit Updates versorgt wird, doch laut Gamestar liefen 98 Prozent aller betroffenen Rechner mit Windows 7. Das ist kurios, denn Windows 7 bekommt zwar keine neuen Features mehr, wird aber noch bis 2020 mit Sicherheitsupdates beliefert. Auch die WannaCry-Sicherheitslücke wurde vor einiger Zeit geschlossen, da automatische Updates aber kein Zwang sind, konnten die Angreifer die Lücke auf vielen Rechnern dennoch ausnutzen. Microsoft hatte nach der Ransomware-Attacke daher die Unternehmen kritisiert, die die Gefahr in Kauf genommen hätten. Wer seinen Windows-7-Rechner also bislang nicht geupdated hat, sollte das spätestens jetzt tun.

Beats-Kopfhörer explodiert im Flugzeug

Explodierende Technik war eigentlich 2016 eine Samsung-Domäne, doch Apple will sich scheinbar auch hier den Schneid nicht abkaufen lassen. Auf einem Flug von Peking nach Melbourne sind ein Paar Kopfhörer der Marke Beats, die Apple 2014 übernommen hat, explodiert. Der Vorfall ereignete sich bereits im Februar, meldet Heise, nun ist klar, dass es sich um Beats-Kopfhörer handelte. Die Frau wurde während des Fluges durch einen Knall und ein brennendes Gefühl im Gesicht wach und warf die brennenden Kopfhörer zu Boden. Der Vorfall ging Gott sei Dank halbwegs glimpflich aus, doch Apples Reaktion ist nun vergleichsweise geschmacklos. Das Unternehmen schiebt die Schuld nach interner Untersuchung auf die Batterien, die verwendet wurden. Die Betroffene weist allerdings darauf hin, dass nirgendwo vermerkt sei, welche Batterien man nutzen sollte. Die genutzten AAA-Batterien hätte sie im Duty-Free-Shop gekauft.

Navigationsgerät mit Donald Trump

Ob das jetzt ein guter oder ein schlechter PR-Coup ist, muss sich erst noch zeigen, aber der Navigationsdienst Karta GPS, der auf Karten von Yelp und Foursquare zurückgreift, hat ein neues Feature im Portfolio. Wem die Standardstimme, die die Anweisungen gibt, zu langweilig ist, der kann sich nun auch von Donald Trump persönlich durch den Verkehr leiten lassen. Es ist zwar „nur“ ein Stimmenimitator, doch er klingt geradezu beängstigend echt. Entscheiden Sie selbst, ob sie so etwas wollen würden:

 

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