Digital Tech Newsflash: Hacker-Angriff auf Bundestag | Facebook-Gesetz steht | Uber gegen Waymo: Kalanicks Rolle | Dating-App mit Promi-Look-Suche

Veröffentlicht: 26.06.2017 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 26.06.2017

Heute im Digital-Tech-Newsflash: Eine Hacker-Gruppe will Daten des Bundestags veröffentlichen, das Facebook-Gesetz steht offenbar fest, Travis Kalanick spielt eine entscheidende Rolle beim Rechtsstreit zwischen Google und Uber und eine Dating-App macht den Traum vom Promi-Date wahr – jedenfalls fast.

Bundestag

© Vladimir Wrangel / Shutterstock.com

Hackerangriff auf den Bundestag?

Eine russische Hackergruppe will offenbar vom Bundestag erbeutete Daten veröffentlichen. Die Hackergruppe APT28 hat sich nach Informationen des Focus am 13. Januar die Domains btleaks.com, btleaks.org, btleaks.info und btleaks.net registrieren lassen. „bt“ soll dabei für „Bundestag“ stehen, so Experten der deutschen Spionageabwehr und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Eine Facebook-Seite wurde ebenfalls eingerichtet. Bisher gibt es auf den genannten Seiten keine Inhalte, doch man gehe davon aus, dass sie eingerichtet wurden, im Daten und Informationen zu veröffentlichen. Gegenüber dem Focus sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm: „Domains wie ‚btleaks.com‘ oder ‚btleaks.info‘ sind uns bekannt, wir behalten sie im Auge.“ APT28 hatte 2015 16 Gigabyte Daten des Bundestages erbeutet. Die Gruppe gilt laut Focus als von russischen Geheimdiensten gesteuert.

Am vergangenen Samstag wurde auch das britische Parlament Opfer einer ähnlichen Attacke. Unbekannte bekamen dabei Zugang zu weniger als 1 Prozent der 9.000 E-Mail-Accounts, so die Märkische Allgemeine. Die Konten gehören Abgeordneten und Angestellten. Der Angriff erinnert an die Attacke auf den Bundestag 2015, APT28 steht im Verdacht.

Facebook-Gesetz: Union und SPD einigen sich

Was lange währt, wird vielleicht nicht gut, aber offiziell: Am Freitag haben sich Union und SPD nach langem Hin und Her auf die Grundzüge des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes (NetzDG) von Justizminister Heiko Maas (SPD) geeinigt. Nach Spiegel-Informationen müssen Plattformen wie Facebook demnach Zustellungsbevollmächtigte in Deutschland einsetzen. Diese haben 48 Stunden Zeit, wenn sich Behörden bzgl. illegaler Inhalte auf der Plattform melden. „Offensichtlich rechtswidrige Inhalte“ müssten nach 24 Stunden gelöscht werden. Welche Straftatbestände darunter fallen, muss allerdings noch geklärt werden. Für komplexe Fälle sind sieben Tage vorgesehen.

Den Plattformen wird im finalen Entwurf eingeräumt, die Anforderungen im Rahmen einer Selbstkontrolle zu erfüllen. Facebook und Google können die Prozesse also auslagern, aber nicht in eigene Löschzentren, sondern nur in eine gemeinsame Einrichtung mit anderen Plattformen. Deren Arbeit soll vom Bundesamt für Justiz überprüft werden. Der Kompromiss wird am heutigen Montag von den Fraktionsspitzen beschlossen.

Google gegen Uber: Was wusste Kalanick?

Auch nach seinem forcierten Rücktritt als Uber-CEO hat Travis Kalanick keine Ruhe. Das Handelsblatt berichtet über eine „brisante neue Enthüllung“ im Rechtsstreit zwischen Uber und der Google-Schwester Waymo. So soll Kalanick bereits im März 2016 davon gewusst haben, dass Ex-Google-Entwickler Anthony Levandowski, der später zu Uber wechselte, Informationen über Technologien für selbstfahrende Autos zu seinem neuen Arbeitgeber mitgenommen hat. Allerdings habe Kalanick darauf bestanden, die Daten zu vernichten, „Uber wolle keine Google-Informationen“. Die neuen Informationen werden von beiden Seiten entsprechend interpretiert. Der Uber-Anwalt sagt, damit sei der Vorwurf wiederlegt, Uber hätte sich aktiv die Technologie sichern wollen. Waymo hält dagegen, dass Uber den Diebstahl nachweislich lange geheim gehalten hätte. Levandowski wurde von Uber kürzlich gefeuert, der Rechtsstreit wird aber wohl noch eine Weile dauern.

Dating AI: Match mit dem Promi-Lookalike?

Das ist doch mal ein, nunja, interessantes Konzept: Mit der App Dating AI kann man nun gezielt nach Menschen suchen, die genauso aussehen, wie der eigene Lieblings-Promi. Die App durchsucht dabei andere Dating-Apps wie Tinder und Co. Der Nutzer sucht sich seinen Star aus und schon werden ihm andere User gezeigt, die ungefähr so aussehen könnten wie etwa Kit Harrington (Jon Snow aus „Game of Thrones“). Neben allerlei Usern, die einfach das Bild des Stars verwenden, werden auch vermeintliche Lookalikes angezeigt. Wie gut bzw. weniger gut das funktioniert, hat Business Insider getestet. Ob man damit die große Liebe findet („Du bist ja gar nicht wie Jon Snow!“), ist aber mindestens fraglich.

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