Adobe beerdigt Flash: Das Ende einer Ära

Veröffentlicht: 27.07.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 27.07.2017

Ende der 90er Jahre kam die erste Version des Flash-Players. 2020 stellt Adobe (endlich) die Weiterentwicklung des veralteten Plugins ein. Sicherheitslücken und die eingeschränkte Leistungsfähigkeit haben dem Vehikel des animierten Internets zugesetzt.

Flash-Logo

© 360b / Shutterstock.com

Das Flash-Browser-Plugin tritt seine letzte Reise an. Adobe wird die Unterstützung für das in die Jahre gekommene Plugin 2020 einstellen, Standards wie HTML5, WebGL und Webassembly übernehmen mittlerweile die Funktionen von Browser-Plugins. Flash hat seine Ära gehabt, aber die Nutzer sind schlicht nicht mehr auf das Plugin angewiesen.

Anders sah das noch in den 1990er Jahren aus, als Flash wichtige Funktionen übernahm, die die damaligen HTML-Fähigkeiten überstiegen. Wer Videos im Browser anschauen wollte, kam um den Flash-Player nicht herum. Auch für das Anzeigen von Animationen war das Plugin notwendig. Flash ist damit der Inbegriff des bewegten Internets der 90er Jahre. Jonas Jansen nennt das Plugin auf FAZ.net deshalb auch zu Recht „die Wirbelsäule des Internets“, die „in Millionen Anwendungen für Milliarden Nutzer unverzichtbar in der Darstellung von Animationen oder Videos“ war – heute sei der Player aber eher der Blinddarm des Internets.

Flash stirbt den langsamen Tod

Denn das Image des Flash-Players hat gelitten. Sicherheitslücken plagen das Plugin seit geraumer Zeit, in den vergangenen Monaten folgte eine Negativschlagzeile auf die nächste. Vergangenen Sommer musste Adobe die Nutzer zum Aktualisieren der Software auffordern, um satte 52 kritische Sicherheitslücken zu schließen. Sicherheitsunternehmen warnten regelmäßig vor den Gefahren, die vom Flash-Plugin ausgehen. Wie Golem.de anmerkt, wurden „nahezu alle“ Lücken von externen Sicherheitsfirmen gemeldet, Adobe selbst schien sich nicht mehr um die Sicherheit seines Plugins zu kümmern.

Das Ende von Flash war absehbar. Die Browser Chrome und Edge schränken die Nutzung von Flash ein, Chrome blockiert alle Flash-Inhalte seit September letzten Jahres standardmäßig. Selbst Adobes eigene Produkte erstellen standardmäßig keine Flash-Dateien mehr und auch Webseiten, die das Plugin benötigen, werden zusehends seltener. Jetzt endlich kommt das überfällige Ende der veralteten Technologie, das zuletzt mehr Schaden als Nutzen brachte.

 

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