Netflix: Eigenproduktionen verursachen Schulden in Milliarden-Höhe

Veröffentlicht: 01.08.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 01.08.2017

Mit Eigenproduktionen will sich Netflix ins Herz der Kunden streamen und sich gleichzeitig von Konkurrenten absetzen. Doch die Investitionen, die für die Produktion entsprechender Inhalte vonnöten sind, reißen ein tiefes Loch in die Geldbörse des Unternehmens.

Netflix-Logo auf Fernsehgerät
© Twin Design / Shutterstock.com

Gegeizt wird im Hause Netflix nicht. In den vergangenen Monaten und Jahren hat das Unternehmen schier unzählige Serien und Filme produziert, mit denen Konkurrenten wie Amazon Video, Maxdome oder Sky ausgestochen werden sollen.

Einige Netflix-Eigenproduktionen und -Zukäufe konnten dabei bereits riesige Fan-Gemeinden ansammeln und Begeisterungsstürme bei den Nutzern auslösen: Zu nennen wären hier beispielsweise Serien wie „Orange is the new black“, „Tote Mädchen lügen nicht“, die achte Staffel von „Gilmore Girls“ oder etwa die Superhelden-Reihen „Jessica Jones“, „Iron Fist“, „Daredevil“ und „Luke Cage“. – Billig sind solche Produktionen natürlich beileibe nicht und das hat auch massive Auswirkungen auf die Rücklagen des Unternehmens.

Netflix will Menge der Eigenproduktionen weiter erhöhen

Die Schulden, die Netflix mittlerweile angesammelt hat, sollen nach Berichten von Golem bei mehr als 20,5 Milliarden US-Dollar liegen und auf kurz- und langfristige Kredite zurückzuführen sein. Allein 2017 legte das Unternehmen bisher mindestens 6 Milliarden US-Dollar für die Produktion von Inhalten auf den Tisch.

Über kurz oder lang will der Streaming-Dienst die Menge der Eigenproduktionen auf 50 Prozent aller Inhalte pushen – ein sportliches Vorhaben ist das allemal.

Platzt die Netflix-Blase irgendwann?

Der hohe Schuldenberg ist übrigens in den aktuellen Bilanzen gar nicht sichtbar, denn wie Golem mit Verweis auf die Los Angeles Times weiter schreibt, sei „über die Hälfte der kurzfristigen Kredite in Höhe von 15,7 Milliarden US-Dollar“ gar nicht ausgewiesen. Die bilanzunwirksamen Verpflichtungen werden von Netflix derzeit mit lediglich 8,2 Milliarden US-Dollar angegeben. „Diese Bilanzierungsform sei üblich, beschönige aber die finanzielle Situation des Konzerns stark“, schreibt das Portal.

Kritisch könnte es für Netflix dann werden, wenn das Wachstum der Nutzer in Zukunft abflaut. Noch im zweiten Quartal 2017 wuchs die Zahl auf den neuen Rekord von knapp 104 Millionen Mitglieder an, doch einige Branchenexperten gehen davon aus, dass das Unternehmen in schwere Geldnot kommen könnte, sobald sich das Wachstum verlangsamt.

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