Spionierendes Spielzeug: Vibrator-Hersteller muss Entschädigung zahlen

Veröffentlicht: 17.08.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 17.08.2017

Das kanadische Unternehmen Standard Innovation muss seinen Kunden von Vibratoren der Marke We-Vibe umgerechnet 3,2 Millionen Euro Entschädigung zahlen. Das Gerät hat eine Software, die eine Reihe an Informationen sammelte und dem Hersteller übermittelt hat.

Schlüsselloch
© OFC Pictures / shutterstock.com

Sexspielzeuge sind in der Regel eine sehr private Angelegenheit. Das kanadische Unternehmen Standard Innovation hat allerdings Vibratoren verkauft, die laut Kunden eine „Spionage-Software“ haben sollen. Die Geräte der Marke We-Vibe benötigen zur Steuerung die dazugehörige App We-Connect. Diese soll persönliche Daten, wie die Benutzungszeit und Einstellungen des Gerätes, an den Hersteller weitergeleitet haben. Mehrere Kunden reichten daraufhin eine Sammelklage ein. Den vom Unternehmen angebotenen 3,2 Millionen Euro Entschädigung - umgerechnet 10.000 US Dollar pro Kläger - hat eine Richterin jetzt zugestimmt.

Unternehmen zeigt teilweise Einsicht

Wie es auf Heise heißt, hat sich Standard Innovation hinsichtlich der Vorwürfe zum Teil einsichtig gezeigt. So betritt das Unternehmen nicht, entsprechende Daten von den Kunden gesammelt zu haben. Allerdings bestritt der kanadische Konzern, dass sich die Daten personenbezogen zuordnen lassen und sehr sicher vor fremden Zugriffen seien. Die Kläger sahen das anderes. Besonders vor dem Hintergrund, dass das Gerät über eine App läuft und viele Funktionen eine Anmeldung mithilfe einer E-Mail-Adresse verlangen, sei die Identifikation einzelner Personen ein leichtes Spiel für den Hersteller, kritisierten die Nutzer. Nun konnte das Verfahren mit der erzielten Einigung beigelegt werden.

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