Digital Tech Newsflash: #WomenBoycottTwitter | VW bringt Elektroauto | US-Politik: Russland beeinflusst mit Pokémon Go | Dubai: Polizei mit fliegenden Motorrädern | Eine Million Oculus Rift verkauft?

Veröffentlicht: 16.10.2017 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 16.10.2017

Im Digital Tech Newsflash geht es heute um Elektroautos, fliegende Motorräder; Pokémon Go als Polit-Werkzeug, VR-Brillen und den Hashtag der Stunde: #WomenBoycottTwitter.

Rose McGowan

© Denis Makarenko / Shutterstock.com

#WomenBoycottTwitter: Die Kritik wird lauter

Der Missbrauchsskandal um Harvey Weinstein zieht in den USA weite Kreise. Der Ruf der Weinstein Company ist ruiniert, Zusammenarbeiten werden eingestellt, laufende Produktionen – wie etwa die Weinstein-Amazon-Mafia-Serie mit Robert DeNiro und Julianne Moore – abgebrochen und immer mehr Frauen in Hollywood melden sich zu Wort. An der Spitze der Protestbewegung steht die Schauspielerin Rose McGowan, die ihre Vorwürfe gegen Weinstein via Twitter öffentlich machte. Das brachte ihr viel Lob ein – und dann die kurzzeitige Sperrung ihres Twitter-Accounts. Im Sog des Weinstein-Skandals steht plötzlich auch Twitter in der Kritik. Nach der Sperrung – die mittlerweile wieder aufgehoben wurde – formte sich der Protest unter dem Hashtag #WomenBoycottTwitter, an dem sich Hollywood-Größen wie Alyssa Milano, Mark Ruffalo oder Anna Paquin beteiligen, wie SpOn berichtet. Twitter sah sich umgehend zu einer Klarstellung bemüht: Der Grund für die Sperrung war das Posten einer Telefonnummer einer fremden Person, was auf dem Netzwerk nicht erlaubt ist. Und trotzdem ist die Kritik laut, weil Twitter Doppelmoral vorgeworfen wird. Donald Trump dürfe Drohungen und anderes posten, von Nuklearschlägen sprechen, aber das Konto von Rose McGowan wird gesperrt? Für viele war das unverständlich. Nach der Freischaltung ihres Accounts antwortete McGowan auf ihre Weise: „Wann wird der Atomkrieg eure Nutzungsregeln verletzen?“

Elektroautos: VW greift Tesla an

Die größte Konkurrenz für Volkswagen liegt nicht mehr im Asien, sondern in den USA und heißt Tesla. „Tesla wird sich mit seinem innovativen Geschäftsmodell nicht nur auf das Premiumsegment beschränken, sondern seine Fähigkeiten auch auf das Volumensegment auszurollen versuchen“, sagte VW-Markenchef Herbert Diess laut N-tv der Automobilwoche. Daher wolle man Tesla früher als geplant auf dessen Territorium begegnen: Elektroautos. Man wolle ein Fahrzeug auf den Markt bringen, das sich zwischen Teslas Model 3 und Model S positioniere, auf den US-Markt zugeschnitten sei und 2021 auf die Straße kommen soll. Im Jahr 2025 soll jedes vierte neue Fahrzeug von VW elektrobetrieben sein.

US-Politik: Nutzte Russland sogar Pokémon für politische Einflussnahme?

Dass russische Kräfte versuchen, Einfluss auf die Politik in den USA zu nehmen, gilt als gesichert. Vor allem die Verbreitung und Verstärkung bestimmter Nachrichten in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter ist dabei ein beliebtes Mittel. Wie CNN herausgefunden hat, sind die Kampagnen aber offenbar noch weit umfangreicher als bisher angenommen. CNN hat die Kampagne „Don’t Shoot Us“ untersucht, bei der russische Agenten politische Botschaften über mehrere Plattformen verstärkt haben. Die Quelle sei dabei jeweils die Kreml-nahe „Troll-Farm“ (CNN) Internet Research Agency. Zur Kampagne gehörten demnach Konten auf Facebook, Instagram, Twitter, Youtube, Tumblr und, besonders kurios, Pokémon Go. Im Juli 2016 rief ein Tumblr Account zu einem Wettbewerb auf, bei dem Pokémon-Go-Spieler an Orten, an denen es Vorfälle von Polizeibrutalität gegeben habe, Pokémon fangen sollten. Die Nutzer sollten diese dann nach Opfern der Polizeigewalt benennen. Die Gewinner würden einen Amazon-Gutschein erhalten. Was genau das Ziel der Aktion war, ist unklar, auch, ob überhaupt jemand an dem Gewinnspiel teilnahm. Niantic, Entwickler des Spiels, hat bereits angekündigt, rechtliche Schritte zu prüfen. Die Unternehmen hinter den sozialen Netzwerken wollen sich zu den Vorgängen allesamt nicht äußern, die Enthüllungen werfen aber ein beunruhigendes Licht auf die Anstrengungen bestimmter russischer Kräfte, außenpolitisch und ideologisch Einfluss zu nehmen.

Dubai: Fliegende Motorräder für Polizisten

Die Szene in Star Wars: Die Rückkehr der Jedi-Ritter, in der Luke und Leia imperiale Sturmtruppen auf Hoverbikes durch den Urwald von Endor verfolgen, ist legendär. Science-Fiction ist sie wohl bald nicht mehr. Denn die Polizei in Dubai will ihre Einsatzkräfte künftig auf ganz ähnlichen Fahrzeugen auf Streife schicken. Das berichtet ebenfalls CNN. Die fliegenden Motorräder sollen bis zu 70 km/h schnell werden und mit einer Akkuladung 25 Minuten unterwegs sein können. Das russische Unternehmen Hoversurf, dass die „Scorpion“ genannten Gleiter entwickelt, hat eigenen Angaben zufolge eine Absichtserklärung mit der Polizei von Dubai abgeschlossen. Der Golfstaat entwickelt sich zum Vorreiter in Sachen fortschrittlicher Verbrechensbekämpfung: Auch Polizeiroboter stehen auf der Agenda.

Oculus Rift: Millionenmarke geknackt?

Wenn es darum geht, Verkaufszahlen für die eigenen Virtual-Reality-Brillen zu nennen, halten sich HTC wie Facebook-Tochter Oculus zurück. Das darf man als Indiz dafür werten, dass der VR-Hype weiterhin eher ein medialer als ein wirtschaftlicher ist. Nur Sony nennt Zahlen und gibt an, seit dem Marktstart von Playstation VR eine Million Einheiten abgesetzt zu haben. In dieser Größenordnung soll sich auch der Abverkauf der Oculus Rift bewegen. Der US-Journalist Ian Sher, Chefredakteur von Cnet, sagte das mit Verweis auf zwei unternehmensnahe Quellen, so Vrodo. Der Großteil der Verkäufe soll nach dem Preisverfall im Frühjahr stattgefunden haben, als der Preis schrittweise auf mittlerweile knapp 400 US-Dollar (in Deutschland 449 Euro) gesenkt wurde. Belegen lassen sich die Zahlen nicht, angesichts des großen Hypes sind eine Million Einheiten weltweit allerdings weiterhin nicht als Durchbruch der Technologie zu werten.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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