Mozilla und Yahoo: Rechtsstreit über voreingestellte Suche bei Firefox

Veröffentlicht: 08.12.2017 | Geschrieben von: David Barthelmann | Letzte Aktualisierung: 08.12.2017

Der Browserentwickler Mozilla Firefox sowie der Suchmaschinenanbieter Yahoo befinden sich aktuell im Rechtsstreit. Erst jüngst kündigte Mozilla an, Yahoo nicht mehr als Standard-Suchmaschine zu verwenden. Als Ergebnis der Vertragskündigung seitens Mozilla wirft Yahoo seinem ehemaligen Partner nun Vertragsbruch vor.

Mozilla, Browser
© dennizn/ shutterstock

Bereits am 10. November habe Mozilla dem Suchmaschinenanbieter Yahoo mitgeteilt, dass das Vertragsverhältnis terminiert sei - sprich, Mozilla wird Yahoo in den USA nicht mehr als voreingestellte Standard-Suchmaschine verwenden. Laut Heise Online wirft Yahoo nun dem Unternehmen Vertragsbruch vor. Zudem würde die Beendigung der Suchpartnerschaft dem Ruf des Unternehmens und seiner Wettbewerbsfähigkeit schaden.

Eine Gegenklage durch Mozilla erfolgte promt

Infolgedessen antwortete Mozilla mit einem ähnlichen Vorwurf und einer prompten Gegenklage. So erklärte Mozilla, dass sie lediglich von ihrem vertraglichen Recht Gebrauch gemacht hätten, den Vertrag zu terminieren, wenn es dem Wohle der Firma diene. Nach dem Verkauf von Yahoo an die Firma Verizon, habe Mozilla versucht, Zusagen von Yahoo in Bezug auf die Qualität der Suchergebnisse sowie des Nutzererlebnisses zu erhalten. Laut Mozilla hätte die weitere Nutzung der voreingestellten Suchmaschine negative Folgen für den Browser-Entwickler gehabt. Somit habe man sich für die Beendigung des Vertrages entschieden.

Weiterhin soll der Vertrag eine Klausel enthalten haben, dass im Falle eines Verkaufes von Yahoo Mozilla vom Vertrag zurücktreten könne. Mitte März 2017 wurde Yahoo an den Telekommunikationsanbieter Verizon verkauft und verschmolz mit AOL zur Firma Oath. Mozilla habe demnach lediglich die vertraglichen Möglichkeiten genutzt, nachdem das Unternehmen Yahoo verkauft wurde. Darüber hinaus wirft der Browser-Entwickler Yahoo vor, seine Zusagen zur Qualität der Yahoo-Suche nicht eingehalten zu haben. Yahoo betonte hingegen in seinem Schriftsatz, es habe alle Bedingungen des Vertrags erfüllt.

Eine Einigung ist noch nicht in Sicht

Die Fronten zwischen den beiden Unternehmen sind verhärtet. Mozilla fordert nun Zahlungen von Yahoo, die vertraglich vereinbart gewesen wären. Zudem sei Mozilla mit dem Wechsel zu Yahoo ein Risiko eingegangen und Versprechungen, Mittel in die Suchmaschine zu investieren, seien nie erfüllt worden. Nach der Auflösung des Vertragsverhältnisses von Mozilla habe Yahoo den Browserentwickler dazu aufgefordert, den Dienst umgehend als Standard-Suchmaschine wieder einzusetzen. Mozilla kam der Forderung jedoch bis jetzt noch nicht nach. In der Zwischenzeit ist Mozilla zu dem Anbieter Google für den US-Markt gewechselt, der nun den Platz als Standard-Suchmaschine einnimmt.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.