Glasfasernetz: Altbundeskanzler Schmidt plante Ausbau bereits 1981

Veröffentlicht: 05.01.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 05.01.2018

Deutschland steht beim Thema Glasfasernetz im Vergleich zu anderen Industrieländern noch weit hinten an. Dabei gab es bereits in den Achtzigerjahren konkrete Pläne für einen Ausbau.

Glasfaser
© Tadej Pibernik / shutterstock.com

Der Ausbau des Glasfasernetzes ist immer wieder Thema. Während sich die aktuelle Bundesregierung dahin gehend noch etwas zurückhaltend zeigt, soll Altbundeskanzler Helmut Schmidt bereits zu seiner Zeit konkrete Pläne gehabt haben. Wie jetzt veröffentlichte Dokumente aus dem Jahr 1981 beweisen, habe Schmidt damals angewiesen, die alten Telefonleitungen durch das schnellere Glasfaser auszutauschen.

„Sobald die technischen Voraussetzungen vorliegen, wird die Deutsche Bundespost aufgrund eines langfristigen Investitions- und Finanzierungsplanes den zügigen Aufbau eines integrierten Breitbandglasfasernetzes vornehmen“, wird das Sitzungsprotokoll in der WirtschaftsWoche zitiert.

Deutschland hätte Vorreiterrolle inne

Kurz danach wurde bereits ein 30-Jahres-Plan vorgelegt, in dem expliziert beschrieben stand, wie der Ausbau in den kommenden Jahren vonstattengehen solle: Beginnend ab 1985 sollte jedes Jahr ein Dreißigstel von Deutschland mit dem Glasfasernetz versehen werden. „Für den Ausbau ist bei einem jährlichen Investitionsvolumen von drei Milliarden Mark ein Zeitraum von 30 Jahren zu veranschlagen“, hieß es vom damaligen Postminister. Wäre der Plan so fortgeführt wurden, könnte Deutschland heute zu den Pionieren in Sachen Glasfaser gehören und das beste Netz weltweit haben. Zwar wären die damals verlegten Anschlüsse heute nicht mehr verwendbar, die Glasfaser allerdings schon.

Noch bevor das Vorhaben umgesetzt werden konnte, wurde es jedoch von Schmidts Nachfolger Helmut Kohl gestoppt. Nach seinem Wahlsieg 1983 setzte sich Kohl für den Ausbau der TV-Kabelnetze ein.

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

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