Digital Tech Newsflash: Grüne und FDP wollen NetzDG abschaffen | Meltdown-Patch drosselt Leistung von Intel-Servern erheblich | Dogecoin knackt 2-Mrd.-Marke | Twitter lässt Trump gewähren | Visa sperrt Bitcoin-Kreditkarten

Veröffentlicht: 08.01.2018 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 08.01.2018

Die Grünen und die FDP fordern nur wenige Tage nach Inkrafttreten des umstrittenen Netzwerkdurchsetzungsgesetzes, dieses wieder abzuschaffen. Was sonst noch in der digitalen Welt los war, zeigt der Digital Tech Newsflash.

Facebook mit Daumen-Runter
© Tero Vesalainen / Shutterstock.com 

NetzDG: Grüne und FDP wollen das umstrittene Gesetz abschaffen

Mit dem Jahreswechsel ist auch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) in Kraft getreten und hat in den ersten Tagen bereits für starke Kritik gesorgt. Nachdem durchaus fragwürdige Tweets einiger AfD-Politiker gesperrt wurden, nahmen diese die Opferrolle dankend an. Spätestens mit der Sperrung von parodierenden Tweets des Satire-Magazins Titanic wurde der Punkt Pressefreiheit in das Zentrum der Diskussion gerückt. „Das Gesetz ist vermurkst und gehört durch ein ordentliches ersetzt“, erklärte FDP-Generalsekretärin Nicola Beer Heise Online zufolge. Auch Simone Peter, Chefin der Grünen, sieht Nachholbedarf. Die Sperrung des Twitter-Accounts der Titanic sei Peter zufolge ein Hinweis auf die Schwächen „des mit viel zu heißer Nadel gestrickten Gesetzes“. US-Konzerne wie Twitter und Facebook sollten ihrer Meinung nach nicht die Meinungs- und Pressefreiheit in Deutschland beeinflussen. Die SPD wolle dagegen an dem umstrittenen Gesetz festhalten. „Wir müssen mehr Verantwortung ins Internet bringen, das ist kein rechtsfreier Raum“, erklärte SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles. „Mit Zensur hat das nichts zu tun.“

Meltdown: Intel-Server nach Patch deutlich verlangsamt

Um die Sicherheitslücke Meltdown auf Computerchips zu schließen, verteilen die Hersteller derzeit Patches. Bereits im Vorfeld wurde von Leistungseinbußen von bis zu 30 Prozent durch den Patch gewarnt, nun bestätigt sich diese Befürchtung offenbar: Wie t3n.de berichtet, soll es bei Intel-Servern nach dem aufgespielten Patch teilweise „zu einer deutlichen Steigerung der CPU-Last und damit einem Leistungsabfall kommen“. Um bis zu 20 Prozent soll die CPU-Last Experten und Admins zufolge gestiegen sein.

Dogecoin: Spaßwährung knackt 2-Milliarden-Marke

Die Dogecoin wurde im Jahr 2013 als Parodie auf die Bitcoin gegründet und kann sich inzwischen recht großer Beliebtheit erfreuen. Nach Angaben von t3n.de hat die Spaßwährung inzwischen eine Marktkapitalisierung von zwei Milliarden US-Dollar erreicht. Allein seit Freitag habe sich der Wert der Dogecoin nahezu verdoppelt. Jackson Palmer, Gründer der Spaßwährung, sehe in dieser Entwicklung erste Anzeichen eines Marktexzesses. Er finde es bedenklich, dass sich die meisten Konversationen in den Medien und zwischen Personen lediglich auf das mögliche Potenzial einer Investition konzentrieren.

Drohungen gegen Nordkorea: Twitter lässt Trump gewähren

US-Präsident Donald Trump sorgt mit seinen zahlreichen Tweets für einen fortwährenden Strom der Aufregung. In den vergangenen Monaten hat Trump sich immer mehr auf den nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Un eingeschossen und zuletzt mit seinem „viel größeren Atom-Knopf“ gedroht. Für manche Twitter-Nutzer stellen die Tweets  des US-Präsidenten nahezu eine Kriegserklärung dar – und sowieso einen Verstoß gegen die Twitter-Nutzungsrichtlinien. Doch das Netzwerk will Trump nicht den Mund verbieten. In einer offiziellen Mitteilung erklärte Twitter, dass man die „weltweite, öffentliche Konversation“ unterstützen wolle und gewählte Staatsoberhäupter „eine wichtige Rolle in dieser Konversation“ spielen würden. „Ein Staatsoberhaupt auf Twitter zu sperren oder umstrittene Tweets zu löschen, würde wichtige Informationen verbergen, die die Menschen sehen und diskutieren können sollen“, so Twitter.

Visa sperrt Hunderttausende Bitcoin-Kreditkarten

Visa hat die Prepaid-Karten des Zahlungsdienstleisters Wavecrest gesperrt und damit Hunderttausende Nutzer von Bitcoin-Kreditkarten ausgesperrt. Wavecrest hatte die Bitcoin-Kreditkarten für die Anbieter Xapo, Bitwala, Tenx, Wirex, Cryptopay und Advcash ausgestellt, heißt es bei t3n.de. Tenx-Chef Julian Hosp erklärte, dass es bei sich nicht um einen gezielten Schlag gegen Bitcoin-Anbieter gehandelt habe. Wavecrest habe „wiederholt gegen die Bestimmungen“ von Visa verstoßen, weshalb dem Anbieter die Visa-Mitgliedschaft gekündigt wurde. Die betroffenen Bitcoin-Anbieter dürften sich jetzt nach einem neuen Aussteller für ihre Kreditkarten umsehen.   

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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