Android: Kaspersky entdeckt gefährlichen WhatsApp-Trojaner

Veröffentlicht: 18.01.2018 | Geschrieben von: David Barthelmann | Letzte Aktualisierung: 18.01.2018

Ein gefährlicher Trojaner wurde kürzlich von Kaspersky auf Smartphones im italienischen Raum entdeckt. Die Malware soll neben dem Zugriff auf Whatsapp-Nachrichten auch die Möglichkeit haben, Fotos und Videos aufzunehmen sowie das Mikrofon des infizierten Smartphones einzuschalten.

WhatsApp, Handy
© Jakraphong Photography/ shutterstock

Die Schadsoftware Skygofree, die durch Kaspersky kürzlich entdeckt wurde, sei laut Experten eines der mächtigsten Spionage-Tools, das jemals entdeckt wurde. Seit 2014 soll die Malware bereits existieren und die Whatsapp-Nachrichten bei Android-basierten Smartphones mitlesen können. Dabei habe sich Skygofree ständig verändert sowie den Funktionsumfang stetig weiterentwickelt, wodurch die Malware über Jahre hinweg unter dem Radar der Software-Unternehmen blieb. Neben der Funktion, Whatsapp-Nachrichten auszuspionieren könne das Tool auch unbemerkt Fotos und Videos aufzeichnen sowie das Mikrofon bei den betroffenen Smartphones einschalten.

Bisher seien allein Handys von italienischen Nutzern betroffen, wie Gruenderszene berichtet. Die Malware soll, um auf das Handy zu gelangen, keine Verschlüsselung knacken, sondern diese einfach umgehen. Dies sei durch die Verwendung einer Schnittstelle möglich, die Entwickler für barrierefreie Apps nutzen. Hierdurch könne alles ausgelesen werden, was einem Text ähnelt. Außerdem ermögliche Skygofree den Aufbau einer Verbindung zu einem fremden WLAN-Netz, wodurch die Möglichkeit gegeben wäre, dass dessen Besitzer das infizierte Smartphone steuern kann.

Trojaner im Auftrag der italienischen Behörden?

Die Verbreitung findet durch gefälschte Mobilfunk-Provider-Webseiten statt, die Nutzer zur Aktualisierung des Smartphones auffordern würden. Diese installieren anschließend unbewusst die Malware. Bislang ist noch unbekannt, wer der Urheber der Schadsoftware ist. Kaspersky habe jedoch im Quellcode den Domain-Namen der italienischen IT-Firma Negg entdeckt. Diese hielt sich bislang noch mit Stellungnahmen zurück. Hinter der Entwicklung des Trojaners wird jedoch der Verdacht gehegt, dass es sich hierbei um einen Staatstrojaner handle, der gezielt von den Behörde eingesetzt würde.

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