Digital Tech Newsflash: EU-Upload-Filter gegen Internetkultur | BKA setzt Staatstrojaner ein | Trump und russische Twitter-Bots | Microsoft deaktiviert Spectre-Schutz | Fitness-Tracker verrät US-Army-Basen

Veröffentlicht: 29.01.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 29.01.2018

Im Digital Tech Newsflash verabschieden wir uns wohl von den Memes, begrüßen den Staatstrojaner und identifizieren geheime US-Basen via Fitness-Tracker.

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EU-Kommission plant Upload-Filter

Müssen wir uns bald von Memes und Gifs verabschieden? Geht es nach der EU-Kommission, ist das gar nicht mal so unwahrscheinlich. Eine geplante Reform des EU-Urheberrechts soll Anbieter wie Google, Facebook oder Twitter dazu verpflichten, urheberrechtlich geschütztes Material schon beim Upload zu blockieren. Im Ernstfall würde das bedeutet, dass ein unverfängliches Meme, etwa ein Klassiker wie Sean Bean aka Boromir blockiert wird. Es regt sich aber Protest gegen die Pläne. Laut SpOn warnen sechs EU-Abgeordnete unter dem Motto „Save the meme“ davor, dass die Reform die Meinungsfreiheit einschränken könnte. Unterstützung bekommen sie von Bürgerrechts- und Datenschutzorganisationen.

Boromir Meme

© memegenerator.net

Staatstrojaner ab sofort im Einsatz

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung, des WDR und des NDR hat das Bundeskriminalamt damit begonnen, den sogenannten Staatstrojaner einzusetzen. In aktuell laufenden Ermittlungen werde damit bereits auf Daten und Dokumente von verdächtigen Personen zugegriffen. Das BKA wolle „aus einsatztaktischen Gründen“ nicht preisgeben, wie oft der Trojaner bereits eingesetzt wurde und wird. Die Verschlüsselungen werden im Falle des Staatstrojaners nicht geknackt, sondern umgangen. Die Kritik an der Praxis ist freilich groß, die Bürgerrechtsorganisation „Gesellschaft für Freiheitsrechte“ plant bereits, Verfassungsbeschwerde zu erheben.

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Trump: 470.000 Retweets von russischen Bots

Wurde die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten nun von russischer Seite manipuliert oder nicht? Klar ist nun zumindest, dass russische Bots große Fans des Präsidenten sind. Zwischen dem 1. September und dem 15. November 2016, also in der heißen Phase der Wahl, wurden Tweets von Trump 470.000 mal von russischen Bots retweetet – das entspreche etwa vier Prozent aller Retweets in diesem Zeitraum. Bei Hillary Clinton waren es etwas weniger als 50.000. Twitter habe insgesamt über zwei Millionen automatische mit der Präsidentschaftswahl zusammenhängende Tweets identifiziert, so die FAZ. Dies geht aus einer Auflistung hervor, die Twitter den Kongress geschickt hat. Was das nun für Trump bedeutet?

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Microsoft-Update schaltet Spectre-2-Schutz wieder ab

Der von Intel ausgelieferte Schutz vor Spectre 2 hat für große Probleme gesorgt, von Abstürzen über Neustarts bis hin zu Dateiverlust. Aktuell arbeitet das Unternehmen an einem neuen Microcode für seine Prozessoren und hat seinen Partnern geraten, das erste Update wieder abzuschalten. Microsoft hat dies mit einem neuen Update nun getan, wie Gamestar meldet. Das Update mit dem Code KB40788130 ist für aktuellen Windows-Versionen gedacht, sollte aber nur installiert werden, wenn tatsächlich Probleme aufgetreten sind.

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Fitness Tracker verrät Standorte von US-Basen

Schöne neue Welt: Mit Fitness-Tracking-Apps soll das eigene Wohlergehen erhöht werden, doch in den falschen Händen werden sie offenbar sogar militärisch relevant. Der Anbieter Strava hat laut Guardian eine Heatmap veröffentlicht, die alle Aktivitäten ihrer Nutzer zeigt. Insgesamt seien dies mehr als drei Billionen GPS-Datenpunkte. Was erst einmal eine nette Spielerei ist, hat Analysten des US-Militärs aufgeschreckt. Denn die Daten sind so detailliert, dass sie Rückschlüsse auf Militärbasen der US Army zulassen. Denn Soldaten, die die App ganz normal nutzen, laufen entsprechende Routen in ihren Basen und man soll relativ klar erkennen können, wo etwa in Afghanistan oder Syrien „Sammelpunkte“ sind – Soldaten, die ähnliche Routen an den gleichen Orten laufen.

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Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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