Alphabet-Geschäftszahlen: Google-Mutter lässt Börsianer trauern

Veröffentlicht: 02.02.2018 | Geschrieben von: Christian Laude | Letzte Aktualisierung: 02.02.2018

Auch Alphabet hat neben Amazon, Microsoft und Co. seine aktuellen Geschäftszahlen für 2017 vorgelegt. Erstmals konnte die Google-Mutter in einem Jahr einen Umsatz von mehr als 100 Milliarden Dollar erzielen. Dennoch reagierten die Anleger aus verschiedenen Gründen enttäuscht.

Börse in New York

© mezzotint - Shutterstock.com

Im Prinzip müssten sämtliche Alphabet-Mitarbeiter in Jubelstürmen ausbrechen, denn der Mutter-Konzern von Google konnte im letzten Jahr zum ersten Mal überhaupt mehr als 100 Milliarden Umsatz erzielen. Insgesamt pendelte er sich bei 111 Milliarden Dollar ein. Allein im letzten Quartal lag dieser bei knapp 32,3 Milliarden Dollar und war somit etwa ein Viertel höher als im Jahr zuvor. Stolze 27,2 Milliarden Dollar und somit der weitaus größte Teil stammten dabei laut Spiegel Online von Google durch den Umsatz mit Anzeigen.

Alphabet-Aktie sinkt

Natürlich folgt an dieser Stelle das obligatorische „aber“, denn wie das Handelsblatt berichtet, brach der Kurs der Alphabet-Aktie dennoch zunächst um fünf, nachbörslich dann letztendlich um zwei Prozent ein. Doch warum reagierten die Anleger überhaupt so empfindlich? Das lag unter anderem an der berühmt berüchtigten Steuerreform der USA, die zwar vielen Unternehmen entgegenkam, Alphabet jedoch eine vergleichsweise hohe Einmalzahlung in Höhe von 9,9 Milliarden Dollar bescherte. Das führte letztendlich zu einem Netto-Verlust von knapp drei Milliarden Dollar – augenscheinlich zu viel für die Anleger.

Aber nicht nur die Steuernachzahlung stellte Alphabet ein Bein, sondern auch die generellen Ausgaben gingen extrem nach oben. Nach Angaben von Heise Online überwies Google seinen Werbepartnern 6,45 Milliarden Dollar, also 24 Prozent mehr als noch im vergangenen Jahr. Dafür konnte Google wenigstens auch insgesamt mehr einnehmen, denn die Werbeerlöse stieg von 18 auf 22,2 Milliarden Dollar.

Auch die Cloud kann Google (noch) nicht retten

Google fungiert dementsprechend als Haupteinnahmequelle für Alphabet, denn die Suchmaschine steigerte ihren Gewinn von 7,9 auf 8,8 Milliarden Dollar. Im Gegensatz dazu sorgen andere Sub-Unternehmen für etliche Verluste. Eine genaue Aufschlüsselung nimmt Alphabet in der Pressemitteilung nicht vor, gibt dafür aber an, dass sich die Verluste zumindest von 1,1 Milliarden auf 916 Millionen Dollar verringerten.

Bei einigen Unternehmen, wie beispielsweise Amazon, sorgt das Cloud-Geschäft regelmäßig für freudige Gesichter. Diesbezüglich hielt sich Google größtenteils noch bedeckt. Dem Handelsblatt zufolge gab Google-Geschäftsführer Sundar Pichai jedoch erstmals dezente Einblicke in die Cloud-Entwicklung seines Unternehmens und meinte, dieses sei ein „Geschäft von einer Milliarde Dollar“. Auch wenn diese Aussage sicherlich die Anleger etwas beruhigen sollte, kann Google auch hier kaum mit anderen Wettbewerbern mithalten, denn Amazon konnte etwa allein im letzten Quartal seinen Umsatz in diesem Bereich um 45 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar steigern.

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