YouTube: Kennzeichnung von staatlich finanzierten Nachrichtenvideos

Veröffentlicht: 05.02.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 05.02.2018

Der Streaming-Dienst YouTube will künftig staatlich finanzierte Nachrichtenvideos deutlich kennzeichnen. User erhalten neben der Quelle auch einen Link zur entsprechenden Wikipedia-Seite des Urhebers.

YouTube Logo
© Ink Drop / shutterstock.com

Mehr Transparenz und weniger Fake News – Diese Ziele hat sich der Streaming-Dienst YouTube auf die Fahnen geschrieben. Deswegen sollen künftig Nachrichtenvideos, welche von staatlicher Seite finanziert werden, einen deutlichen Hinweis erhalten. Unter dem Video erscheint dann sowohl der Name der jeweiligen Organisation als auch ein Link zum Wikipedia-Eintrag. User können sich darüber zusätzliche Informationen des Publishers einholen mit dem Ziel, „die Quellen der Nachrichteninhalte besser verstehen zu können“, heißt es in einem Blogbeitrag von YouTube.

Start vorerst nur in den USA

Der Hinweis, „dass der Verlag ganz oder teilweise von einer Regierung finanziert wird“, ist vorerst nur in den USA zu sehen. Erste User haben bereits auf Twitter von einer derartigen Einblendung berichtet. Allerdings betont YouTube, dass die neue Funktion noch keinesfalls perfekt sei. Aktuell soll sie wohl noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen haben und im laufenden Betrieb ausgebessert werden. User können mithilfe eines Formulars entsprechendes Feedback an den Streaming-Dienst schicken. Wie YouTube-Chefin Susan Wojcicki auf Heise.de zitiert wird, will man mit diesem Schritt seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen.

Öffentlich-rechtliche Sender schlagen Alarm

Betroffen von den neuen Kennzeichnungen sind bereits jetzt unter anderem der russische Sender „Russia Today“ (RT). Der Nachrichtensender lädt seine Videos bei YouTube hoch, gilt aber bereits länger als Propagandasprachrohr des Kremls, da er vom russischen Staat finanziert wird. Ähnliches gilt für „Radio Free Asia“ (RFA), dessen Angebote von der US-Regierung gefördert werden. Kritik zum neuen Feature bei YouTube kommt allerdings von den öffentlich-rechtlichen Sendern. Kommt die Kennzeichnung nach Europa, könnte es beispielsweise den britischen Sender BBC treffen. Wie auf Heise.de weiterhin zu lesen ist, sehen Kritiker den Hinweis als irreführend an, da „öffentlich-rechtliche Angebote mit reinen Propagandamedien gleichgesetzt würden.“

Über die Autorin

Corinna Flemming
Corinna Flemming Expertin für: Internationales

Nach verschiedenen Stationen im Redaktionsumfeld wurde schließlich das Thema E-Commerce im Mai 2017 zum Job von Corinna. Seit sie Mitglied bei den OnlinehändlerNews ist, kann sie ihre Liebe zur englischen Sprache jeden Tag in ihre Arbeit einbringen und hat sich dementsprechend auf den Bereich Internationales spezialisiert.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Corinna Flemming

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.