Digital Tech Newsflash: Internet in Berlin lahmgelegt | Intelligente Kameras gegen Kriminalität | Google und TU München forschen für KI | Sprachassistenten verstehen keine Dialekte | Papierflieger mit Smartphone-Steuerung

Veröffentlicht: 19.02.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 19.02.2018

Im Digital Tech Newsflash geht es heute um durchtrennte Glasfaserkabel, intelligente Anit-Kriminalitäts-Kameras, KI-Forschung, Maschinen-unverständliche Dialekte und smarte Papierflieger.

Kabel durchtrennt
© Sergey Novikov / Shutterstock.com

Berlin: Einbruch macht das Internet kaputt

Am Sonntag mussten sich sehr viele Berliner mal wieder altmodisch der Familie oder dem guten alten Buch widmen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurden insgesamt 16 Glasfaser-Kabel durchtrennt, was vor allem Vodafone- aber auch Telekom-Kunden von Telefon, Internet und Fernsehen abschnitt. Und offenbar noch abschneidet, denn laut Golem konnte die Störung offenbar nicht überall am Sonntag behoben werden. 40.000 Vodafone-Haushalte in Zehlendorf, Steglitz und Wilmersdorf, dazu eine unbekannte Zahl an Telekom-Kunden waren und sind betroffen. Die Behebung ist kompliziert, weil sich Glasfaserkabel „nicht einfach zusammenflicken“ lassen. Es wird gemutmaßt, dass die Störung in Zusammenhang mit einem versuchten Bankeinbruch in der Nähe in Zusammenhang steht. Dies wird aktuell noch untersucht.

Pilotprojekt: Intelligente Kameras für automatische Kriminalitätserkennung

Datenschützer kauen bereits ihre Fingernägel ab: Der Erste Bürgermeister und der Polizeipräsident arbeiten in Mannheim am „Mannheimer Weg 2.0“. Dabei handelt es sich um ein intelligentes Kamerasystem, das selbstständig Straßenkriminalität erkennen soll. „Im Zeitalter der Digitalisierung müssen auch Optionen zur Verbesserung der Sicherheit im öffentlichen Raum mitgedacht werden“, zitiert Heise den Bürgermeister Christian Specht. Fürchten müssen das System nur Kriminelle, es würden keine Bewegungsprofile oder Ähnliches von braven Bürgern erstellt. Stellt sich nur die Frage, wie die Kameras reagieren, wenn ein langhaariger Student mit Rucksack durch die Innenstadt spurtet, weil er die Vorlesung verschlafen hat. Soll vorkommen. 71 Kameras an 28 Standorten arbeiten mit Software vom Fraunhofer-Institut. „Erkennt die Software hektische oder untypische Bewegungen, […] schaut sich ein Polizist die Szene am Bildschirm an“, so Golem. Ein Polizist kann dann eine Streife hinschicken. So bleibt immerhin der menschliche Blick auf die „gefährliche“ Situation gewahrt. Ob das diejenigen beruhigt, die beim Thema Überwachung eher allergisch reagieren, wird sich wohl erst im Praxiseinsatz zeigen.

KI: Partnerschaft zwischen Google und TU München

Google und die TU München haben einen Vertrag für gemeinsame Forschungsprojekte geschlossen. Dabei soll es vor allem um das Thema Künstliche Intelligenz gehen. Google will in den kommenden drei Jahren insgesamt 250.000 Euro investieren, schreibt Heise. „Automation und Robotik sind wesentliche Elemente der industriellen Revolution, die wir gerade durch den Fortschritt der künstlichen Intelligenz erleben“, so Eric Schmidt, Ex-Google-CEO und Technical Advisor von Alphabet.

Dialekte? Nicht mit Siri und Alexa

Mit den intelligenten Sprachassistenten von Apple, Google und Co. soll man sich eigentlich unterhalten können, aber das funktioniert freilich nur, wenn man sich gegenseitig versteht. Wer im Dialekt spricht, stößt hier offenbar an Grenzen, wie Futurezone berichtet. Ganz zu schweigen davon, dass die meisten aufgeben, wenn man zu sehr im norddeutschen, erzgebirgischen oder bayrischen schnurrt, haben die Assistenten auch ganz praktische Probleme mit regional eingefärbten Begriffen. „Klönen“ oder „Plüschmors“ kennen sie genauso wenig wie „hinterfotzig“ oder „adele“. Angesichts von knapp 50 Dialektregionen allein in Deutschland kann man dies den Sprachassistenten aber kaum vorwerfen, schließlich arbeiten die „intelligenten“ Systeme nur mit dem, was sie „gelernt“ haben, was ihnen einprogrammiert wurde. Google, Apple und Amazon ist das Thema offenbar trotzdem peinlich: Auf Anfragen zum Thema wollen sie lieber nicht reagieren.

Papierflieger mit App-Steuerung

Traditionalisten müssen jetzt stark sein: Auch der gute alte Papierflieger ist mittlerweile in der Zukunft angekommen. Ab Ende Februar lässt sich ein Exemplar kaufen, das sich via App steuern lässt. Entwickelt hat ihn das StartUp PowerUp mit Mitteln aus einer Indiegogo-Crowdfunding-Kampagne, wie Engadget meldet. Den Flieger gibt es in verschiedenen Varianten, gesteuert werden sie mittels des sogenannten DART-Controllers in der App. Die Bastelsets (ja, bauen muss man noch selbst) kosten zwischen 29 und 37 Dollar. Wer sich einfach selbst einen aus vorhandenem Papier bastelt, spart Geld – ohne Steuerung und Propeller fliegt das Gerät dann nur eben – je nach Bastelkünsten – nicht so weit.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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