Digital Tech Newsflash: Razzia bei Cambridge Analytica | US-Zugriff auf ausländische E-Mails | Faltbares iPhone im Anmarsch | US-Polizei: Smartphone mit Fingerabdrücken von Toten entsperren | Deep Learning gegen Cheater

Veröffentlicht: 26.03.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 26.03.2018

Im Digital Tech Newsflash blicken wir natürlich auf den Datenskandal um Cambridge Analytica, aber auch auf den Cloud Act, die Faltbarkeit von iPhones, Fingerabdrücke von Verstorbenen und die Cheater-Bekämpfung in Videospielen.

Cambridge Analytica Akten
© Mihai Surdu / Shutterstock.com

Cambridge Analytica: Polizei durchsucht Firmenzentrale

Der Datenskandal rund um Facebook und Cambridge Analytica bestimmt die Schlagzeilen und nicht nur Facebook, auch die Beratungsfirma aus Großbritannien ist in den Fokus der Behörden gerückt. Am Freitag hat die britische Polizei die Londoner Zentrale von Cambridge Analytica durchsucht, wie unter anderem die FAZ meldet. 18 Mitarbeiter der britischen Datenschutzbehörde ICO (Information Commissioner’s Office) haben die Räumlichkeiten des Unternehmens durchsucht. Was sie dabei zutage gefördert haben, ist noch unklar. Cambridge Analytica soll Millionen US-Wähler bei der Präsidentschaftswahl 2016 mit unerlaubter Wahlwerbung beeinflusst haben. Für Facebook bedeutet der Vorgang den größten Image-Schaden der Firmengeschichte.

„Cloud Act“: Leichterer Zugriff auf ausländische E-Mails für US-Behörden

US-Behörden sollen zukünftig einen einfacheren Zugriff auf E-Mails erhalten, die im Ausland gespeichert sind. Das erlaubt der sogenannte „Cloud Act“, den Donald Trump ratifiziert hat. Das US-Justizministerium kann damit Abkommen mit anderen Staaten schließen, um entsprechende Vorgänge zu beschleunigen, so SpOn. Die Partnerstaaten sollen die persönlichen Freiheitsrechte und die Privatsphäre respektieren, Datenschützer sind dennoch alarmiert. Anlass für den „Cloud Act“ ist ein Rechtsstreit mit Microsoft. Die Antidrogenbehörde DEA forderte 2013 die Herausgabe von E-Mails eines mutmaßlichen Drogenhändlers, Microsoft weigerte sich.

Apple: Faltbares iPhone 2020?

Scheinbar arbeitet Apple an einem faltbaren iPhone. Das will laut CNBC ein Analyst erfahren haben. Das Gerät, das angeblich 2020 auf den Markt kommen könnte, soll gleichzeitig als Tablet dienen. Apple arbeite dafür mit seinen asiatischen Partnern zusammen. Die 2018er-Generation werde sich dagegen nicht maßgeblich von den aktuellen Modellen unterscheiden. Schon im Oktober meldeten CNBC zufolge koreanische Medien, dass Apple und LG an entsprechenden Projekten arbeiten. Apple hat sich dazu bislang nicht geäußert, da aber auch die Konkurrenz an entsprechenden Ideen arbeitet – Lenovo und Samsung haben bereits Prototypen vorgestellt – erscheint es zumindest wahrscheinlich, dass Apple das Thema sehr ernst nimmt.

US-Polizei: Entsperrung von iPhones mit Fingerabdrücken von Toten

Es klingt makaber, ist aber rechtlich gedeckt: Die US-Polizei nutzt offenbar schon seit zwei Jahren die Fingerabdrücke von Verstorbenen, um deren iPhones zu entsperren. Mit dieser Methode will man schneller an Beweismittel kommen, so Futurezone. Dies sei bedeutend einfacher und günstiger, als teure spezialisierte Entsperrgeräte zu nutzen. Rechtlich ist das Vorgehen gedeckt. „Wir brauchen keinen Durchsuchungsbefehl, um ein Smartphone zu entsperren, es sei denn, es gehörte mehreren Personen“, zitiert Futurezone einen Ermittler. Bürgerrechtler sehen das Vorgehen kritisch: Sie zweifeln an, dass immer ein „hinreichender Verdacht“ gegeben sei.

Valve: Mit Deep Learning gegen Cheater

Cheater sind in Online-Spielen wie Counterstrike oder Dota 2 ein großes Problem, deren Bekämpfung für die Entwickler nicht einfach, aber notwendig ist. Valve verlässt sich dabei nicht mehr nur auf spezialisierte Programme, sondern hat seine Maßnahmen unter dem Begriff VAC (Valve Anti Cheat) gebündelt. Dabei wurden in den vergangenen Jahren große Datensätze gesammelt. Auf deren Basis wurde im letzten Jahr unter dem Namen VACnet damit begonnen, ein neuronales Netzwerk darauf zu trainieren, die Cheater automatisch zu erkennen, so Heise. Insgesamt 7.000 Prozessoren trainierten ein Deep-Learning-Modell, um etwa zu erkennen, wie schnell und präzise ein Spieler vor einem Schuss in Counterstrike zielt. Das Verfahren funktioniert offenbar weit besser als menschliche „Detektoren“ und soll künftig generalisiert werden, um auch andere Cheat-Methoden zu erkennen.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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