Digital Tech Newsflash: DSGVO trifft Online-Games | Apple iMac wird 20 | Gesichtserkennung: Tausende „Kriminelle“ in der Champions League | Bitcoin-Erpresser: Kuriose neue Masche | TinkerToys: Konstruktions-App für Kinder

Veröffentlicht: 07.05.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 07.05.2018

Die DSGVO macht auch vor Videospielen nicht Halt. Wird Europa jetzt zum roten Tuch für Online-Games? Das und mehr gibt es diesmal im Digital Tech Newsflash.

Fortnite
© Epic Games

DSGVO: Gefahr für Online-Games in Europa?

Die Datenschutzgrundverordnung macht auch vor der Gaming-Branche nicht Halt. Die Online-Spiele „Super Monday Night Combat“ und „Ragnarok Online“ werden eingestellt. Es lohne sich für die Entwickler nicht, die nötigen DSGVO-Änderungen umzusetzen, heißt es bei Heise. Eine Herausforderung ist die neue Gesetzeslage für alle Publisher, vor allem die Erfüllung der Dokumentationspflichten sei komplex. Besonders pikant im Videospielbereich: „Die DSGVO umfasst Vorschriften über die Einwilligung in die Datenverarbeitung durch Minderjährige“, so der Anwalt Felix Hilgert von der Kanzlei Osborne Clarke. Da viele Spieler minderjährig sind, ist das keine unerhebliche Problemzone.

Dem Beispiel WarpPortal, Entwickler von „Ragnarok Online“, könnten andere Firmen folgen. Hilgert geht aber nicht vom großen Europa-Rückzug aus. „Allenfalls bei ganz kleinen Indie-Titeln oder besonders ‚datenhungrigen‘ Spielkonzepten könnte das geschehen.“ Die aktuell im Markt herrschende Verunsicherung werde sich legen. Und vor allem große Publisher, die hinter Kassenschlagern wie „League of Legends“ oder „Fortnite“ stehen, bereiten sich seit Monaten auf die DSGVO vor. Zudem ist allein Deutschland der viertgrößte Games-Markt der Welt. Darauf werden EA, Ubisoft oder Epic Games nicht verzichten.

Der iMac wird 20

1998 war Apple in der Krise: Der Aktienkurs war im Keller, Sony galt schon als potenzieller Käufer, „cool“ war Apple schon lange nicht mehr. Am 6. Mai 1998 präsentierte Steve Jobs den Computer, der das alles ändern sollte: den iMac. Halb durchsichtig in „Bondi Blue“, rund statt eckig und sehr eigen. Und schon damals trotz des offenen Designs mit dem Apple-üblichen recht geschlossenen System. Viele Anschlüsse hatte schon der iMac nicht. Es sollte der Computer für jedermann sein, für dessen Nutzung man kein IT-Fachmann sein muss. Für das Design, das sich als stilprägend erwies, war Jonathan Ive verantwortlich. Damals wie heute galt: Man hasst es oder man liebt es. Klar ist, dass der iMac eine beispiellose Erfolgsgeschichte losgetreten hat, die auch nach 20 Jahren kein Ende genommen hat. Spiegel Online und alle anderen auch gratulieren zum Geburtstag. Wir auch: Herzlichen Glückwunsch, iMac.

Gesichtserkennung: Tausende Fußball-Fans „kriminell“

Beim letztjährigen Finale der UEFA Champions League zwischen Juventus Turin und Real Madrid in Cardiff setzte die walisische Polizei ein System zur Gesichtserkennung ein – und hat im Nachhinein dafür gesorgt, dass dieses System mehr denn je hinterfragt wird, da es offenbar die Anforderungen nicht ganz erfüllt. Es „erkannte“ nämlich 2.470 „Kriminelle“ in der Stadt, bei nur 173 Personen war dieser Vorwurf aber auch gerechtfertigt, so Futurezone. Fehlerquote: 92 Prozent. Bei anderen Veranstaltungen soll es ähnliche Fehlerquoten gegeben haben. Die walisische Polizei verteidigt das System trotzdem, Datenschützer sind alarmiert. Die NGO Big Brother Watch etwa sieht die Gesichtserkennung als „Bedrohung für die Bürgerrechte und gefährlich ungenaues Polizei-Werkzeug“. Angesichts Tausender vermeintlicher Krimineller bei einem Fußballspiel ist dies nicht unbedingt ein unberechtigter Einwand.

Bitcoin-Erpresser: Wir sehen dich beim Porno-Gucken

Eine neue Masche von Kriminellen, die Bitcoins von ihren Opfern erpressen, geht ziemlich unter die Gürtellinie. Diese behaupten in einer E-Mail, sie hätten sich in die Webcam des Opfers gehackt und es während des Schauens von Porno-Videos gefilmt. Sie fordern umgerechnet 500 Euro, um die Aufnahmen nicht zu verbreiten. Heise zitiert aus der kuriosen E-Mail: „Guten Tag, Masturbieren ist natürlich normal, aber wenn deine Familie und Freunde davon zeugen, ist es natürlich eine große Schande. Ich habe dich eine Weile beobachtet, weil ich dich in einer Werbung auf einer Porno-Website durch einen Virus gehackt habe.“ Die Nachricht ist natürlich ein Fake. Selbst, wer sich ertappt fühlt, sollte die Mail ignorieren.

TinkerToys: Konstruktions-App für Kinder

Das Magdeburger StartUp TinkerToys hat eine App veröffentlicht, in der Kinder ab sechs Jahren eigene Spielzeuge als 3D-Modell entwerfen können. Anschließend können die Kinder das Modell herunterladen und mittels 3D-Drucker herstellen. TinkerToys bietet aber auch an, die Herstellung zu übernehmen, sollte kein eigener 3D-Drucker vorhanden sein. „Die App soll Kindern helfen, ihre Medienkompetenz spielerisch zu stärken. Die Erfahrungen, die wir bislang an Schulen und Bildungseinrichtungen gemacht haben, sind durchweg positiv. Das ist unser Beitrag zur Digitalen Bildung“, sagt TinkerToys-Mitgründer Dr. Marko Jakob. Die App gibt es sowohl für Android- als auch iOS-Tablets.

Digitaler Baukasten auf Tablet
© TinkerToys

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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