Digital Tech Newsflash: PGP- und S/MIME-E-Mail-Verschlüsselung unsicher | Telekom: Ethik-Kodex für KI | Ostsee: Wasserwacht setzt Rettungs-Drohnen ein | Alexa, Siri und Co: Forscher erteilen heimliche Befehle | Boston Dynamics will Roboter zum Verkauf anb

Veröffentlicht: 14.05.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 14.05.2018

Falsche Sicherheit: Die E-Mail-Verschlüsselungen PGP, GPG und S/MIME sind offenbar unsicher. Experten raten von der Nutzung ab. Außerdem im Digital Tech Newsflash enthalten: die Telekom, die Wasserwacht, Sprachassistenten und Roboter.

Mail-Verschlüsselung Symbolbild
© spacedrone808 / Shutterstock.com

E-Mail-Verschlüsselung: PGP, GPG und S/MIME sind unsicher

Eigentlich sollte spezielle Verschlüsselungs-Software E-Mails sicherer machen. Mit Programmen wie PGP, GPG und S/MIME lassen sich verschlüsselte Mails automatisch entschlüsseln, doch just diese Programme sollte man vorerst deaktivieren bzw. deinstallieren. Denn wie Spiegel Online schreibt, warnen europäische Sicherheitsexperten vor der Nutzung der Software. Es gebe eine „kritische Schwachstelle“, die es Hackern ermöglicht, den Klartext der E-Mails zu lesen. Details nannten die Experten um Sebastian Schinzel von der FH Münster unter dem Hashtag #efail noch nicht, diese sollen am Dienstag veröffentlicht werden. Anleitungen zur Deaktivierung finden Nutzer an dieser Stelle. Vorübergehend sollte man auf Alternativen wie die Messenger-App Signal umsteigen.

Telekom gibt sich KI-Ethik-Kodex

Am Freitag hat die Deutsche Telekom Leitlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz veröffentlicht. Dieser Ethik-Kodex soll vorgeben, wie der Konzern mit intelligenten Algorithmen umgehen will. Claudia Nemat, Vorstand für Technologie und Innovation der Deutschen Telekom, erläuterte gegenüber der Wirtschaftswoche, dass KI eine mächtige Technologie sei, die aber Risiken berge. „Darum müssen wir uns von vornherein überlegen, wo wir sie einsetzen – und wo nicht.“ So sollen KI-Systeme immer geltendem Recht und Gesetz folgen, Daten sollen vor externen Zugriffen geschützt werden. „Unser Kodex ist da klar: Wir behalten die Kontrolle und die Verantwortung“, so Nemat. KI solle nicht zur „Blackbox“ werden, zudem müsse das Thema im Rahmen internationaler Forschungskooperationen vorangetrieben werden.

Rettungs-Drohnen an der Ostseeküste

Mecklenburg-Vorpommern setzt als erstes deutsches Küstenland Drohnen für die Notrettung ein, meldet Heise. 18 Drohnen würden darüber entsprechend umgebaut. Insgesamt haben Kauf, Umbau und Ausstattung 54.000 Euro gekostet. Die Drohnen werden an 14 Badestränden der Ostsee sowie vier größeren Binnenseen eingesetzt. Die Geräte erreichen eine Geschwindigkeit von 85 km/h und sind mit einer Kamera ausgestattet. Die übermittelten Bilder sollen aber ausschließlich für Navigation und Ortung genutzt werden. Arbeitsplätze seien durch die neuen „Mitarbeiter“ nicht gefährdet, sagt Thomas Powasserat von der DRK-Wasserwacht Mecklenburg-Vorpommern: „Die Drohnen sollen kein Personal ersetzen. Sie können in Notfällen aber schnell an der Unglücksstelle sein und dort Plastikschläuche abwerfen, die sich im Wasser automatisch aufblasen. Das kann helfen, Panik zu bekämpfen und Zeit zu gewinnen, bis die Rettungsschwimmer da sind.“

Heimliche Befehle für Alexa, Siri und Google Assistant

Das wird Nutzern von smarten Lautsprechern eher weniger gefallen: Forscher haben den Sprachassistenten Alexa, Siri und Google Assistant für das menschliche Ohr nicht hörbare Befehle gegeben und sie so zu bestimmten Aktionen gebracht. Diese hätten daraufhin etwa selbständig Anrufe getätigt und Websites geöffnet, so T3n. In den falschen Händen würde dies Kriminellen ermöglichen, Türen in Smart Homes zu öffnen oder online Bankgeschäfte durchzuführen. Die Befehle würden etwa in Musikstücken oder gesprochenem Text versteckt. Amazon, Google und Apple haben zwar versichert, dass derartige Angriffe auf ihren Geräten nicht möglich seien, bedenklich ist die Entdeckung der Forscher trotzdem.

Boston Dynamics will den SpotMini zum Verkauf anbieten

Wer seinen eigenen Laufroboter haben möchte, der kann sich den SpotMini möglicherweise ab dem kommenden Jahr ganz regulär kaufen. Boston Dynamics hat angekündigt, den Roboter ab 2019 zum Verkauf anbieten zu wollen. Wie teuer der 30 Kilogramm schwere Vierbeiner sein wird, ist aber noch offen, so Heise. Für den Privatgebrauch werden die Roboter aber eher nicht gedacht sein. Denkbar sei eher, dass sie als Wachroboter in Unternehmen oder auf Baustellen eingesetzt werden. So sei eine Idee etwa ein „Überwachungspaket“ mit zusätzlichen Kameras, in dem die Roboter Patrouille über das Firmengelände laufen oder die Treppen in Wolkenkratzern kontrollieren. Zunächst sollen 100 Roboter für den Verkauf produziert werden, bevor es in eine „breitere“ Fertigung geht.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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