Digital Tech Newsflash: Kein Mobilfunk per Gesetz | Google stoppt Drohnen-Deal mit US-Militär | Samsung: Kein Update-Zwang für ältere Smartphones | Restaurant mit Robotern statt Köchen

Veröffentlicht: 04.06.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 04.06.2018

Die Regierung will kein Gesetz gegen Funklöcher, Google nicht mehr mit dem US-Militär zusammenarbeiten, Samsung muss alte Smartphones nicht updaten und MIT-Absolventen tauschen Köche gegen Roboter – der Digital Tech Newsflash.

Bundesminister Andreas Scheuer, CDU/CSU
© Deutscher Bundestag / Achim Melde

Bundesregierung: Kein Gesetz gegen Funklöcher

Die Bundesregierung will den Mobilfunk in Deutschland auf Vordermann bringen: Funklöchern soll der Kampf angesagt werden, eine eigene Melde-App soll wie bei Staumeldern Hinweise liefern, wo die Not am größten ist. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sagte bereits im April: „Wir haben die Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Bürger nicht im Funkloch stecken bleiben.“ Dies gehöre nämlich zur Grundversorgung. Das würde den Schluss nahelegen, dass der Mobilfunk in den Paragrafen 78 TKG (Telekommunikationsgesetz) aufgenommen wird, der Services beinhaltet, „deren Erbringung für die Öffentlichkeit als Grundversorgung unabdingbar geworden ist“. Doch die Antwort auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen bringt nun Ernüchterung, wie Golem meldet. Darin heißt es: „Das Universaldienstregime ist zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung nicht geeignet.“ Eine weitergehende Begründung gibt es nicht. Der Mobilfunkgipfel, der eigentlich noch vor der Sommerpause stattfinden sollte, steht zudem weiter in den Sternen. Es bleibt also vorerst dabei, dass die Mobilfunkabdeckung laut Bundesregierung „weiter verbessert“ werden soll.

Google: Drohne-Deal mit US-Militär wird gestoppt

Google will als Reaktion auf massive Proteste der eigenen Mitarbeiter den Vertrag mit dem US-Militär nach dessen Auslaufen nicht verlängern. Das teilte die Google-Managerin Diane Greene am Freitag mit, so SpOn. Der erst im März geschlossene Vertrag läuft noch bis einschließlich 2019. Konkret geht es um das Forschungsprogramm mit Namen „Project Maven“. Google soll dabei mit seiner Expertise beim Thema künstliche Intelligenz helfen. Das Militär will damit Technologien entwickeln, die mittels KI Bildmaterial von Drohnen auswertet, indem sie etwa Gebäude, Fahrzeuge oder Personen identifiziert. Über 4.000 Google-Mitarbeiter unterzeichneten dagegen eine Protestnote an CEO Sundar Pichai. Google will nun kurzfristig neue Ethik-Richtlinien zur Nutzung von KI einführen.

Gerichtsurteil: Kein Update-Zwang für ältere Samsung-Smartphones

Eine Klage der Verbraucherorganisation Consumentenbond wurde von einem Gericht in den Niederlagen abgewiesen. Consumentenbond wollte Samsung dazu verpflichten, Android-Smartphones für mindestens vier Jahre ab Verkaufsstart oder zwei Jahre nach Verkaufsende mit Updates zu versorgen. Das Gericht wies die Klage ab, weil sie sich auf „künftige Vorgänge“ beziehe, so Heise. Samsung könne zum Beispiel nicht voraussehen, welche Sicherheitslücken künftig auftreten könnten und welche Modelle ein Update bräuchten, daher könne man Samsung keinen festen Zeitrahmen vorgeben. Samsung begrüßte die Entscheidung, während die Verbraucherorganisation diese als „enttäuschend“ bezeichnete. Samsung will Aktualisierung weiterhin in einem „vernünftigen“ Zeitraum bereitstellen.

Roboter als Köche

Maschinenbau-Absolventen des MIT haben ein Restaurant eröffnet. Ob sie kochen können oder nicht, ist nicht bekannt, aber das ist auch nicht wichtig, denn nicht sie stehen hinter dem Herd, sondern Roboter. Die Gäste im Spyce-Restaurant in Boston bestellen ihr Essen per Tablet. Ein Roboter holt anschließend die Zutaten, schneidet sie und bereitet sie direkt vor den Gästen zu. Der eine oder andere fühlt sich dabei vielleicht an die Akte-X-Episode „Rm9sbG93ZXJz“ erinnert, in der die FBI-Agenten Scully und Mulder gegen verrückt gewordene KI antreten müssen. Los geht es dabei in einem voll automatischen Restaurant. Im Spyce soll es weniger gruselig zugehen, wie NGIN-Food berichtet – auch wenn die Roboter eher an Beton-Mischanlagen erinnern als an Horst Lichter. Den Gästen scheint es trotzdem zu schmecken. Das Spyce kann sich aktuell vor Reservierungen kaum retten.

Zum Vergleich: So sieht das automatisierte Restaurant bei Akte X aus.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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