YouTube Music in Deutschland gestartet – Reaktionen eher verhalten

Veröffentlicht: 19.06.2018 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 19.06.2018

Es ist so weit: YouTube hat seinen Musik-Streaming-Dienst YouTube Music nun auch für deutsche Nutzer verfügbar gemacht. Dabei orientiert sich das Angebot durchaus an der Konkurrenz.

YouTube Logo auf einem Smartphone
© FocusStocker / Shutterstock.com

In den vergangenen Wochen und Monaten wurde immer wieder spekuliert, dass der Deutschland-Start von YouTube Music kurz bevorsteht. Nun ist es endlich so weit. In einem schicken dunklen Design präsentiert sich das neue Streaming-Angebot den hiesigen Nutzern. Dabei dürfte bereits auf den ersten Blick auffallen, dass die Bedienoberfläche recht übersichtlich und nutzerfreundlich gestaltet wurde.

Verfügbar ist YouTube Music aktuell als mobile App für Android und iOS oder auch als Desktop-Player für den Browser. Apps für Windows und macOS sucht man laut Heise allerdings bislang vergebens. Mit Spotify als direkten Konkurrenten wird es YouTube Music grundsätzlich nicht ganz leicht haben, die Nutzer zu überzeugen. Punkten will der Dienst dabei vor allem mit maßgeschneiderter Musik.

YouTube Music: Passgenau und mit modernen Zusatzfunktionen

YouTube Music wird im Google Play Store als neue Musik-App beschrieben, „mit der du immer die richtige Musik findest und neue Titel entdecken kannst. Anhand deiner Vorlieben, der Trends an deinem aktuellen Standort und Kontextdaten wie der Tageszeit werden dir Playlists und Empfehlungen angezeigt“. Und da wären wir auch schon bei einem der Vorteile, mit denen YouTube im Rahmen des Angebots auftrumpfen will: individuelle und passgenaue Musikempfehlungen. Eine sogenannte Hotlist zeigt außerdem, welche Inhalte gerade angesagt sind.

Auch mit besonderen Extrafunktionen wartet YouTube Music auf: So können Nutzer nicht nur Künstler oder Musiktitel suchen, sondern auch Textsequenzen in die Suchleiste eingeben, sodass die entsprechenden Lieder dann gefunden werden.

YouTube Music: Screenshot aus dem Google Play Store
YouTube Music: Screenshot aus dem Google Play Store © YouTube

YouTube Music als kostenfreier und kostenpflichtiger Service

Genau wie bei Spotify gibt es auch bei YouTube Music eine kostenfreie Variante, die Werbeanzeigen enthält. Die Premium-Fassung ohne entsprechende Werbung schlägt mit 9,99 Euro im Monat zu buche. Und auch hier gibt es ein erweitertes Abo für Familien, bei dem bis zu sechs Mitglieder eines Haushalts über einen Account Musik hören können. Hierfür werden 14,99 Euro im Monat fällig.

Viele Nutzer zeigen sich vorerst ernüchtert

Wirft man einen Blick in die Google Play Store-Kommentare, finden sich bereits jetzt zahlreiche Kommentare, die von einer gewissen Ernüchterung zeugen. Besonders kritisiert wird dabei, dass sich die Musik in der kostenlosen Version nicht im Hintergrund abspielen lässt: „Ganz schlecht. Um Konkurrenzfähig sein zu wollen sollte im Free Abo auch die Abspielbarkeit im Hintergrund gegeben sein“, schreibt ein Nutzer. „Dass die kostenlose, werbefinanzierte Version noch zusätzlich kastriert wird und nicht im Hintergrund läuft ist ein NoGo“, kommentiert ein anderer.

Nicht wenige ziehen auch den direkten Vergleich zum bisherigen Angebot von Play Music. Da heißt es zum Beispiel: „Wirkt zu Play Music wie ein Rückschritt. Ich will Musik hören, keine Videos schauen“ oder auch „Bis jetzt eher enttäuschend. Bietet nicht annähernd die Funktionen der Play Musical App und dass Video und Audio in den gleichen Playlists landen, ist auch nicht optimal. Ich hoffe, da bessert sich noch Einiges.“

Auch das Fehlen bisheriger Playlists und gekaufter Musik wird angeprangert: „Also ich bin ziemlich enttäuscht! Wo ist meine Sammlung, gekaufte Musik, Playlists und meine Musik in der Cloud aus Play Music? Soll ich nun alles was ich in den letzten 4 1/2 Jahren zu meiner Sammlung in YouTube Music hinzufügen und meine Lebenszeit verschwenden?“

Alles in allem sieht umfängliche Nutzerfreude etwas anders aus und YouTube dürfte daran gelegen sein, noch einige Verbesserungen vorzunehmen, wenn man tatsächlich Spotify ein Stück vom Kuchen abnehmen möchte.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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