Nach den Gmail-„Enthüllungen“: Google reagiert auf die Vorwürfe

Veröffentlicht: 06.07.2018 | Geschrieben von: Christian Laude | Letzte Aktualisierung: 06.07.2018

Nachdem kürzlich Berichte auftauchten, die besagten, dass Google Drittunternehmen den Zugang zu privaten Gmail-Konten ermögliche und diese angeblich zum Teil sogar händisch analysiert werden würden, hat sich die Suchmaschine nun selbst dazu geäußert.

Gmail-Smartphone

© BigTunaOnline - Shutterstock.com

In dieser Woche sah sich Google massiver Kritik ausgesetzt. Der Grund: Medien wie das Wall Street Journal enthüllten ein Verfahren, das beim E-Mail-Dienst Gmail zum Einsatz kommen soll. Demnach erhalten Drittunternehmen Zugriff auf die Posteingänge von Millionen Gmail-Kunden und können dadurch auch private Nachrichten lesen. Bei manchen soll dies automatisiert vonstattengehen – andere wiederum vollziehen das zum Teil händisch. Als Beispiele wurden insbesondere Reiseplaner sowie Preisvergleichsdienste genannt. Natürlich zogen diese Enthüllungen einen ordentlichen Aufschrei nach sich. Google selbst hat nun reagiert und sich in einem Blog-Eintrag zu diesem Verfahren geäußert. Der grundlegende Tenor, den Suzanne Frey, Director, Security, Trust & Privacy, Google Cloud, an den Tag legt, fällt tendenziell beschwichtigend aus. Getreu dem Motto: Alles halb so wild.

Diese Aussage versucht Frey mithilfe einiger Punkte zu belegen. Ihrer Ansicht nach gilt bei Google stets die Devise: „Der Schutz Ihrer Daten hat für uns oberste Priorität.“ Gleichzeitig erläutert sie grundlegend die Tatsache, dass das Unternehmen anderen Entwicklern die Integration von Gmail in ihren „E-Mail-Clients, Reiseplanern und CRM-Systemen“ erlaube. „Wir arbeiten kontinuierlich an der Überprüfung von Entwicklern und ihren Apps […], bevor wir sie für den allgemeinen Gebrauch zugänglich machen, und wir geben sowohl Unternehmensadministratoren als auch einzelnen Verbrauchern Transparenz und Kontrolle dahingehend, wie ihre Daten verwendet werden“, betont Frey.

„Niemand bei Google liest deine Mails.“

Im weiteren Verlauf legt die Google-Mitarbeiterin dar, dass Anwendungen im Vorfeld ausführlich geprüft werden und nicht jede willkürliche App den Überprüfungsprozess übersteht. „Darüber hinaus nutzen wir seit Längerem Elemente […], mit denen Sie Ihre Informationen jederzeit verwalten können.“ Bevor eine App, die nicht von Google selbst stammt, auf die entsprechenden Daten zugreifen kann, erscheint ein Berechtigungsbildschirm. Dort werden wiederum die Daten angezeigt, auf die die App nach der Zustimmung zugreifen kann. „Wir empfehlen Ihnen dringend, den Berechtigungsbildschirm zu überprüfen, bevor Sie anderen Anwendungen abseits von Google den Zugriff gewähren“, empfiehlt Suzanne Frey.

Wie auch Mobiflip betont, werden Daten bei Google eben „verarbeitet und analysiert“. Gleichzeitig gibt das Portal Nutzern eines kostenlosen E-Mail-Dienstes folgendes zu bedenken: Google will niemandem etwas schenken, sondern vielmehr selbst auf eine andere Art und Weise Geld verdienen. Suzanne Frey meint zusätzlich: „Niemand bei Google liest deine Mails bei Gmail, außer in ganz bestimmten Fällen, in denen die Zustimmung erteilt wird, oder aus Sicherheitsgründen, zum Beispiel bei der Untersuchung eines Fehlers oder Missbrauchs.“ Nach den vermeintlichen Enthüllungen sollten Gmail-Nutzer dementsprechend nicht in Panik geraten, sondern dies eher zum Anlass nehmen, die Apps zu überprüfen, die Zugriff auf die Daten haben.

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