Digital Tech Newsflash: Gamescom 2018 | Trump kippt Obamas Hacker-Richtlinien | Behörden wollen Zugriff auf Facebook Messenger | Merkel sucht Digitalexperten | Katastrophenwarnungen per Videotafel und App

Veröffentlicht: 20.08.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 20.08.2018

Im Digital Tech Newsflash blicken wir heute auf die in dieser Woche stattfindende Gamescom und auf viele Neuigkeiten in der Digitalpolitik.

X-Wing auf Gamescom
© gamescom

10 Jahre Gamescom

Köln steht in dieser Woche wieder einmal im Zeichen der Videospiele: Vom 22. bis zum 25. August öffnet die mittlerweile größte Videospielmesse der Welt zum zehnten Mal ihre Pforten für die Besucher. Stolz ist man in diesem Jahr auf einen neuen Ausstellerrekord. Mit etwa 1.000 Ausstellern (700 davon internationale Vertreter) konnte man das Vorjahresergebnis noch einmal um neun Prozent verbessern. Insgesamt belegt die Gamescom an den Zuschauertagen in diesem Jahr 201.000 Quadratmeter. „Wir sind davon überzeugt, dass die gamescom ihre Position als Europas führende Businessplattform der Games-Branche und internationale Strahlkraft ausbauen wird. Fachbesucher wie auch Spielefans aus aller Welt dürfen im Jubiläumsjahr definitiv eine erfolgreiche und spektakuläre gamescom erwarten“, sagt Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse GmbH.

Was zählt sind aber natürlich nicht die reinen Zahlen, sondern das inhaltliche Programm. Und das könnte in diesem Jahr für Videospiel-Fans so spannend wie noch nie werden. Denn zum ersten Mal haben internationale Publisher wie Ubisoft und THQ Nordic Weltpremieren zur Gamescom-Eröffnung angekündigt. Bei Details hüllen sich die Unternehmen freilich in Schweigen. Klar ist, dass Dontnot den ersten Trailer zu Life is Strange 2 zeigen wird. THQ Nordic will einen geheimen Titel präsentieren, der auf einer bekannten Marke basiert und Bandai Namco ein komplett neues Spiel von einem europäischen Entwickler. Im zehnten Jahr wird die Gamescom also offenbar wirklich erwachsen – für große Premieren und Neuankündigungen war die Kölner Messe bislang nicht bekannt.

Trump gegen Hacker – ohne Obama-Richtlinien

Am vergangenen Mittwoch hat US-Präsident Donald Trump eine Direktive seines Vorgängers Barack Obama von 2012 außer Kraft gesetzt, die sich mit Cyber-Sicherheit und elektronischer Kriegsführung beschäftigt. Das berichtet SpOn mit Bezug auf Recherchen des Wall Street Journals. In der Direktive sei unter anderem festgeschrieben, wann und wie die US-Regierung auf Hacker-Angriffe reagiere. Die eigentlich streng geheime „Policy Directive 20" wurde durch die Leaks von Edward Snowden bekannt. Die Direktive sollte es der Regierung leichter machen, mit eigenen Angriffen auf Hacker zu reagieren. Die Verordnung sorgte immer mal für Kritik, wie aber Trump nun alternativ mit Hackern umgehen will, ist nicht klar. Insider vermuten, dass offensives Vorgehen künftig weniger beschränkt wird.

US-Behörden fordern Zugriff auf Facebook Messenger

Das US-Justizministerium will Facebook im Rahmen eines Gerichtsverfahrens in Kalifornien zwingen, Ermittlungsbehörden Zugriff auf den Messenger zu gewähren. Konkret verlangt das Ministerium, dass Facebook die Verschlüsselung aussetzt und den Behörden Zugriff auf Audio-Chats gewährt, so Heise. Die Behörden erhoffen sich eine einfachere Überwachung von Beschuldigten. Sollte das Gericht im konkreten Fall gegen Facebook entscheiden, könnten die Folgen für die Vertraulichkeit elektronischer Kommunikation enorm sein.

Merkel sucht Digitalexperten

Angela Merkel hat offenbar genug davon, ständig wegen der „Digitalisierungsstrategie" der Bundesregierung kritisiert zu werden. Die Bundeskanzlerin kündigte in ihrer wöchentlichen Videobotschaft an, einen Digitalrat gründen zu wollen, ein Gremium aus zehn Experten, „die uns antreiben, die uns unbequeme Fragen stellen", zitiert Golem aus der Botschaft. Aus der Arbeit mit Experten könnten Merkel zufolge viele neue Ideen entstehen, die Experten sollen unterschiedliche Themengebiete abdecken. „Ich bin überzeugt, dass wir insgesamt in unserem Regierungshandeln nur dann mithalten können, wenn wir uns auch immer wieder Rat von außen suchen", so Merkel.

Digitale Werbetafeln für Katastrophenwarnungen

Die Bevölkerung soll künftig besser und schneller über Katastrophen- und Krisenlagen informiert werden, und zwar gleich auf mehreren digitalen Wegen. „Wir schließen derzeit mit Anbietern digitaler Reklametafeln Vereinbarungen, damit wir auch darauf Warnungen anzeigen lassen können“, so Christoph Unger, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Darüber hinaus sollen Alarm-Meldungen für Handys vereinheitlicht werden. Es solle technisch ermöglicht werden, jeden Bürger gleichermaßen zu warnen, „egal, welche App er auf dem Handy hat.“ Bislang gibt es mehrere Apps, die aber nicht aufeinander abgestimmt sind. Das soll sich ändern. Unger: „Fährt der Nordrhein-Westfale mit der Nina-App auf dem Smartphone nach Rheinland-Pfalz und ruft der dortige Landkreis Katastrophenalarm über Katwarn aus, muss diese Warnung auch auf der Nina-App landen.“

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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