Wachsendes Geschäft mit Standort-Tracking: Populäre iPhone Apps sind betroffen

Veröffentlicht: 11.09.2018 | Geschrieben von: Theresa Strohbach | Letzte Aktualisierung: 11.09.2018

Dass Apps Standortdaten tracken können, ist keine Neuheit. Jedoch hat ein Sicherheitsforscher ermittelt, dass die Anzahl an iPhone-Apps, die eine versteckte Aufzeichnung von Standortverläufen übermittelt, wohl zunehme.

Person hält Smartphone
© ra2studio_shutterstock.com

Der Sicherheitsexperte Will Strafach habe demnach Tracking-Code von Werbefirmen in einer Reihe von populären iPhone-Apps gefunden. Damit können die wechselnden Aufenthaltsorte des Nutzers ermittelt werden. In zahlreichen Fällen übertrage der Trackings-Code sogar durchgehend den Standortverlauf sowie weitere Informationen über den User. Strafach, der gleichzeitig auch Gründer von GuardianApp ist, hat nun seine Analyseergebnisse veröffentlicht und als Beispiel 24 betreffende Apps genannt. Darunter befinden sich unter anderem ASKfm oder auch Code Scanner von ScanLife.

Nur wenige Apps informieren detailliert über Verkauf von Standortdaten

Wie Strafach anmerkt, verwenden dabei zahlreiche Apps „plausible Erklärungen“, um einen ersten Zugang zu präzisen Daten von GPS-Sensoren eines mobilen Gerätes zu erhalten. Darunter fallen beispielsweise Wetter-Apps. Jedoch liefert nur eine geringe Anzahl an Apps den eindeutigen Hinweis darauf, dass der Standortverlauf an Dritte weitergegeben und verkauft werden kann.

Strafach habe dabei einige Apps im Apple App Store geprüft und nach Code von sogenannten „Datenmonetarisierungsfirmen“ gesucht. Wie Forbes schreibt, sei Strafach der Überzeugung, dass diese die GPS-Daten der Nutzer offenbar „heimlich“ übernehmen und folglich an Vermarkter, Händler und interessierte Partner verkaufen. Laut Strafach können Werbefirmen demnach nicht nur auf GPS-Koordinaten, sondern auch auf WLAN-Namen und Mac-Adressen zugreifen. Weiterhin könnten die Unternehmen wohl auch auf GPS-Daten wie Höhe und Geschwindigkeit, aber auch Informationen wie die Ad-ID des Users, den Akkustatus und den Namen des verwendeten Mobilfunknetzes abrufen.

Gegenüber Forbes verwiesen die jeweiligen App-Anbieter auf ihre Datenschutzbestimmungen, in denen auf das Sammeln von Daten eingegangen werde. Doch offenbar bestehe bei den verantwortlichen Programmierern eine unterschiedliche Auffassung darüber, wie detailliert die Nutzer über die Verwertung ihrer Daten informiert werden müssten. Zumindest der Sprecher von ASKfm hatte gegenüber Forbes eine Zusammenarbeit mit zwei Standortdaten-Monetarisierungsfirmen – AreaMetrics und Huq – bestätigt. 


Wie sich Nutzer gegen Tracking wehren können

Wie Heise schreibt, rate Strafach generell, Apps die Standortfreigabe zu verweigern. Weiterhin solle in den Datenschutzeinstellungen unter Werbung der Schalter für “Kein Ad-Tracking” aktiviert sein. Zudem empfiehlt Strafach, auch die Bluetooth-Funktion abzustellen, wenn sie nicht umgehend benutzt werde.

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