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Seehofer nach Halle: Shitstorm für „Gamerszene“-Äußerung

Veröffentlicht: 14.10.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 14.10.2019
Horst Seehofer

Der Anschlag in Halle hat Deutschland fassungslos gemacht, die Anteilnahme war groß. Viele Politiker nahmen das zum Anlass, sich zu äußern, nicht immer souverän. Die CDU-Vorsitzende Kramp-Karrenbauer etwa nannte den Anschlag, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen, ein „Alarmzeichen“ und durfte dafür ordentlich Kritik einstecken. Alarmsignale gibt es schließlich seit Jahren, Halle war eher das Ergebnis nicht beachteter Alarmsignale. Auch Innenminister Horst Seehofer äußerte sich zu Halle, der Shitstorm ließ nicht lange auf sich warten.

Als eines der Hauptprobleme macht Seehofer die Videospiele aus, vor allem Plattformen wie Steam. Die „Gamerszene“ müsse stärker in den Blick genommen werden. „Das Problem ist sehr hoch. Viele von den Tätern oder den potenziellen Tätern kommen aus der Gamerszene“, proklamierte der Innenminister in der Sendung Bericht aus Berlin. Dabei verstieg er sich in Allgemeinplätze, die man seit der leidigen Killerspiel-Debatte zu Beginn der Nullerjahre eigentlich ad acta wähnte.

Manche würden „sich Simulationen geradezu zum Vorbild“ nehmen. „Man muss genau hinschauen, ob es noch ein Computerspiel ist, eine Simulation oder eine verdeckte Planung für einen Anschlag. Und deshalb müssen wir die Gamerszene stärker in den Blick nehmen.“

Dass er für derartige Äußerungen Spott und Unverständnis erntete, dürfte kaum überraschen. Allein der Umstand, dass „Gamer“ unter Generalverdacht gestellt wurden, stieß vielen Nutzern sauer auf. Vor allem aber fehlte Seehofers Äußerung der kausale Zusammenhang. Der Twitter-Nutzer „Tyson Gandhi“ etwa fragte süffisant: „Was haben alle Tyrannen, Massenmörder, Serienkiller, Terroristen, Amokläufer und Kommunisten gemeinsam? Brot. Das sollten wir stärker im Blick nehmen.“ Kritik gab es auch vonseiten der FDP, vom YouTuber Rezo und von der SPD. Inwieweit die „Gamerszene“ nun tatsächlich in den Blick genommen wird, ist erst einmal offen.

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Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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