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Google hilft Polizei mit Nutzerdaten im Fall des Pop-Stars R. Kelly

Veröffentlicht: 12.10.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 01.07.2022
R. Kelly

Google unterstützt die Polizei in den USA bei der Verfolgung von Straftaten. Dabei übermittelt der Konzern offenbar auch Nutzerdaten, die auf einer Rückwärts-Suche (sog. Inverssuche) basieren. Mit einer gerichtlichen Anordnung können die Ermittler damit personenbezogene Daten von Nutzern erfragen, die etwa nach einem bestimmten Schlüsselwort oder einer bestimmten Adresse gesucht haben. Der Reporter Robert Snell aus Detroit hat auf Twitter Gerichtsdokumente veröffentlicht, die die Nutzung der Rückwärts-Suche belegen sollen.

Dabei geht es um die Verhaftung eines Mitarbeiters des Sängers R. Kelly, dem eine Sexualstraftat zur Last gelegt wird. Dieser soll das Auto eines Zeugen in Brand gesteckt haben. Die Ermittler fordern dabei von Google Informationen über Nutzer an, „die nach der Adresse des Wohnhauses in der Nähe der Brandstiftung gesucht hatten“, so Heise. Google habe der Polizei daraufhin die IP-Adressen von Personen übergeben, die nach der Adresse des Opfers gesucht haben. Eine dieser Adressen konnte mit der Telefonnummer des Verdächtigen Michael W. in Verbindung gebracht werden. Daraufhin wurden Standortdaten des Smartphones genutzt, um den Verdächtigen zur Tatzeit am Tatort verbuchen zu können.

Diese Art der Ermittlung, die offenbar schon mehrfach eingesetzt wurde, ist in den USA umstritten, weil sie verfassungswidrig sein soll. „Wir verlangen einen Durchsuchungsbefehl und drängen darauf, den Geltungsbereich solcher besonderen Forderungen einzuschränken, wenn sie zu weit gefasst sind“, rechtfertigt Richard Salgado, Googles Direktor für Strafverfolgung und Informationssicherheit, das Vorgehen. Anfragen für Inverssuchen würden weniger als ein Prozent der Gerichtsanordnungen ausmachen.

Facebook zieht Pro-Trump-Firma aus dem Verkehr

Facebook hat wenige Wochen vor der US-Wahl die Marketingfirma Rally Forge vollständig gesperrt. Das Unternehmen habe im Auftrag Trump-naher Organisationen „unauthentisches Verhalten“ auf Facebook koordiniert, zitiert der Spiegel den Leiter von Facebooks Abteilung für Cybersicherheit, Nathanial Gleicher. 200 gefälschte Profile, die Pro-Trump-Botschaften veröffentlichten, und insgesamt 55 Facebook-Gruppen seien gelöscht worden. Bei Instagram wurden ebenfalls über 70 Profile gesperrt. „Viele dieser Profile nutzten Archivfotos und gaben sich als rechts stehende Personen aus“, erklärte Gleicher. Aufmerksam gemacht auf das Netzwerk wurde Facebook von der Washington Post.

Corona im Verfeinten Königreich: Abstand dank KI-Kameras

Kamerasysteme mit künstlicher Intelligenz (KI), die in London und in anderen Großstädten in Großbritannien betrieben werden, überprüfen wohl auch, ob die Vorschriften zu Social Distancing eingehalten werden. Mehrere Tausend Sensoren in den Kameras, aber auch zum Beispiel in Ampeln, erkennen, ob der Abstand zwischen Fußgängern eingehalten wird. Es soll sich dabei nicht um herkömmliche Kameras handeln. Die Geräte dienten der Datenerfassung und sollen kein Filmmaterial aufzeichnen. Trotzdem gebe es Bedenken wegen Grundrechtseingriffen, schreibt Heise. Eigentlich wurden die Kameras entwickelt, um den Verkehrsfluss mit Autos, Radfahrern und Fußgängern zu verfolgen.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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