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Konflikt über Datenschutz in der Corona-App

Veröffentlicht: 16.11.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 05.07.2022
Corona-Warn-App

Winfried Kretschmann (Grüne), Ministerpräsident von Baden-Württemberg, hat in der Augsburger Allgemeinen eine Überarbeitung der Corona-Warn-App gefordert. Sie benötige nicht nur weitere Funktionen wie einen häufigeren Datenabgleich, ein Kontakttagebuch oder eine Funktion zur Meldung als Risikokontakt, sondern vor allem eine verbesserte Kontaktverfolgung. Dabei ist Kretschmann der Datenschutz offenbar ein Dorn im Auge.

Man müsse darüber nachdenken, „ob unser Verständnis von Datenschutz in einer Krise noch angemessen“ sei. Aus Datenschutzgründen könne man die App nicht so nutzen, wie es notwendig wäre. „Wir greifen mit vielen unserer Maßnahmen tief in das Leben der Menschen ein. Aber beim Datenschutz legen wir Maßstäbe an, die in einer Pandemie nicht angemessen sind. Unsere Gesundheitsbehörden können die Daten gar nicht richtig verwerten. Aber jetzt in der Krise sollten wir diese Debatte nicht führen, das würde die Leute verunsichern.“ In Zukunft solle man „von einem verhindernden zu einem gestaltenden Datenschutz kommen“.

Stefan Brink, Landesbeauftragter für den Datenschutz in Baden-Württemberg, kritisiert Kretschmann für seine Aussagen. „Alles, was nach Einschränkung der Freiwilligkeit aussieht, und alles, was den Datenschutz einschränkt, ist kontraproduktiv“, so Brink laut Heise gegenüber der dpa. Die Sicherheit in Bezug auf den Datenschutz sei keine Schwäche, sondern die Stärke der deutschen App. Ein abgeschwächter Datenschutz würde eher zu einer geringeren Nutzung der App führen. Neue Funktionen, wie Kretschmann sie fordert, etwa eine Check-in-Funktion für Gastronomie und Veranstaltungen, würde Brink aber ebenfalls begrüßen.

Microsoft: Hacker greifen Impfstoff-Entwickler an

Microsoft zufolge gab es in den vergangenen Monaten vermehrt Hacker-Angriffe auf Unternehmen, die an Covid-19-Impfstoffen arbeiten. „Zu den Zielen gehören führende Pharmaunternehmen und Impfstoff-Forscher in Kanada, Frankreich, Indien, Südkorea und den Vereinigten Staaten“, erklärt Microsoft. Es handelt sich um sieben Unternehmen. Hinter den Angriffen sollen staatliche Hackergruppen aus Russland und Nordkorea stecken. Alle betroffenen Unternehmen seien informiert worden. Bei erfolgreichen Angriffen habe Microsoft Hilfe angeboten.

Donald Trumps Wahlbetrugs-Hotline von Klingelstreichen lahmgelegt

Dass Donald Trump seine Wahlniederlage nicht eingestehen will, ist kein Geheimnis. Um mögliche Hinweise und Beweise für Wahlbetrug zu sammeln, hat der Noch-Präsident eine Hotline einrichten lassen. Diese musste nun allerdings wieder geschlossen werden, denn der Vorstoß ging offenbar gründlich nach hinten los. Wie Business Insider berichtet, wurde die Hotline von Telefonstreichen überschwemmt. Sowohl auf Twitter als auch auf TikTok finden sich diverse Beispiel von Menschen, die ihre Telefonate aufgezeichnet haben. Der Nutzer James M. postete etwa ein Video bei Twitter, in dem er bei der Hotline anrief und angab: „Ich habe Schwarze wählen sehen. Ist das legal?“

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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