Cyberkriminalität

Kryptobörse gehackt: angeblich über 13 Millionen Euro Verluste

Veröffentlicht: 19.01.2022 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 21.01.2022
Kryptoplattform Crypto.com

Die Handelsplattform crypto.com ist einer der größten Marktplätze zum Handel mit digitalen Währungen. Wie Cryptoticker berichtet, häuften sich am 17. Januar Berichte von Nutzern der Plattform, welche verdächtige Aktivitäten feststellten. Sicherheitshalber sperrten die Betreiber von crypto.com sämtliche Auszahlungsaktivitäten, um der Sache nachzugehen. Bereits wenige Stunden später verkündete die Plattform auf Twitter, das Problem unter Kontrolle zu haben. Eine externe Sicherheitsfirma behauptet jedoch, Beweise dafür zu haben, dass über 13 Millionen Euro in Kryptowährungen entwendet wurden.

Was genau passiert ist, ist aktuell noch ungewiss. Weder haben sich bisher Hacker zu dem Vorfall bekannt, noch gesteht crypto.com einen Angriff, geschweige denn Verluste, ein. 

Als Sicherheitsvorkehrung sollten sich alle Nutzer neu einloggen sowie ihre Zwei-Faktor-Authentifizierung zurücksetzen. Noch am selben Tag verkündete ein weiterer Tweet die Wiederaufnahme der Auszahlungstransfers und versicherte den Nutzern, dass sämtliche Einlagen sicher sind. 

Hack auf crypto.com? Vorwürfe von Sicherheitsfirma PeckShield

Dem widersprechen jedoch einige Nutzer auf Twitter, welchen angeblich insbesondere Beträge der Kryptowährung Ether verloren gingen. Zusätzlich mischte sich am Dienstag die externe Sicherheitsfirma PeckShield ein. In einem Tweet behauptete diese, dass sie verdächtige Transfers beim Kryptowährungsdienst Tornado Cash festgestellt habe. Diese sollen belegen, dass über 13 Millionen Euro in Kryptowährungen von crypto.com entwendet und über den besagten Dienst gewaschen wurden.

Aktuell arbeitet crypto.com noch an einem ausführlichen Bericht zu dem Vorfall. CEO Kris Marszalek richtete sich am Dienstag persönlich an die Nutzer und freute sich über das schnelle Krisenmanagement seines Teams. Der Vorfall wurde demnach dafür genutzt, die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern. Er bestätigte darüber hinaus erneut, dass keinerlei Anlagen von Nutzern verloren gegangen sein. 

Krypto-Hack: Bericht soll Klarheit schaffen 

Doch einige Nutzer machen auf Twitter dennoch ihrem Unmut Luft und sprechen von Verlusten. Auch die Tatsache, dass manchem Nutzer Verluste in Ethereum mittlerweile von crypto.com zurückerstattet wurden, passt nicht zur Aussage, dass es eigentlich keinerlei Verluste gab. Eine wirkliche Aufklärung erhoffen sich die Betroffenen nun vom versprochenen Bericht der Plattform. 

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Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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Kommentare  

#1 gunnar 2022-01-20 08:25
wird sowas eigentlich nicht sofort der kripo gemeldet.?
oder wird aus angst, das die kunden zum anderen wechsel ( dem dann irgendwann das gleiche passiert ) verschwiegen.
nur was angezeigt wird, kann auch später zu erfolgen führen die hacker zu erwischen.
auch wenn die hacker aus sonstwas für länder kommen, vielleicht fährt einer mit dem gemachten vermögen ja mal in ein land das ausliefert.
ohne rechtzeitige anzeigen und ermittlungen, brauchen die hacker vor sowas keine angst haben.

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Antwort der Redaktion

Lieber Gunnar,

uns sind keine konkreten Opfer aus Deutschland bekannt, welche folglich bei der hiesigen Kripo etwas melden könnten.
Zumal die bekannten Fälle ja anscheinend überwiegend ihre verlorenen Anlagen durch die Plattform zurückerstattet bekamen. Die meisten würden also vermutlich zunächst bei der Kryptobörse eine Beschwerde einreichen und ebenfalls auf eine Rückerstattung plädieren, bevor sie Ordnungshüter einschalten.

Beste Grüße
die Redaktion
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