Bitkom-Studie

Nur wenige Geschäftsführer kennen sich mit digitalen Plattformen aus

Veröffentlicht: 09.01.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 09.01.2020
Hände auf Laptop

Plattform-Ökonomie steht hoch im Kurs. Viele Unternehmen setzen auf digitale Plattformen oder befinden sich in einem digitalen Transformationsprozess dort hin, man denke etwa an das prominente Beispiel Otto. „Digitale Plattformen haben das Potenzial, praktisch jede Branche vollständig umzukrempeln. Wer heute Verantwortung für ein Unternehmen trägt, darf die Plattform-Ökonomie nicht nur vom Hörensagen kennen, sondern muss in der Lage sein, fundierte Entscheidungen zu treffen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.

Doch genau das scheint das Problem zu sein. Der Digitalverband Bitkom hat eine repräsentative Befragung unter 502 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Auftrag gegeben, die sich mit Fragen der Plattform-Ökonomie beschäftigt. Die Fragestellungen lauteten „Haben Sie schon einmal von den Begriffen digitale Plattform-Ökonomie, Plattform-Märkte oder kurz digitale Plattformen gehört oder gelesen?“, „Wer ist in Ihrem Unternehmen für digitale Plattformen hauptsächlich verantwortlich?“ und „Wer befasst sich in Ihrem Unternehmen auf operativer Ebene mit digitalen Plattformen?“ Die Ergebnisse sind mindestens ausbaufähig.

Nur fünf Prozent halten sich für Plattform-Experten

Nur fünf Prozent der befragten Geschäftsführer halten sich demnach für Plattform-Experten, weitere 15 Prozent kennen sich mit Plattform-Ökonomie wirklich aus. Obwohl die Verantwortung für das Thema oft in ihrer Hand liegt, räumt knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) ein, mit dem Begriff nur ungefähr etwas anfangen zu können. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) hat sogar noch nie etwas von digitalen Plattformen gehört. Im Gegensatz dazu sind aber in 87 Prozent der befragten Unternehmen Geschäftsführung oder Vorstand hauptsächlich für digitale Plattformen verantwortlich. Nur in fünf Prozent der Unternehmen wird die Verantwortung auf eine mittlere Führungsebene übertragen, in weiteren fünf Prozent auf die Mitarbeiterebene.

„Kein Unternehmen darf digitale Plattformen ignorieren“

„Die Chancen, die sich durch digitale Plattformen eröffnen, sind riesig. Wir haben in Deutschland und Europa eine Vielzahl von Unternehmen, die erfolgreich auf digitalen Plattformen unterwegs sind oder sie sogar aufgebaut haben“, so Achim Berg. Allerdings wird das Thema zu oft stiefmütterlich behandelt. In 37 Prozent der befragten Unternehmen ist ein einzelner Mitarbeiter für Plattform-Fragen zuständig – neben anderen Aufgaben. Nur in einem Fünftel der Unternehmen hat ein Mitarbeiter ausschließlich diese Aufgabe. Nur in 16 Prozent der Fälle gibt es mehrköpfige Teams dafür, ein Viertel der Unternehmen hat niemanden auf operativer Ebene für digitale Plattformen abgestellt. „Ein Unternehmen, in dem niemand digitale Plattformen im Blick hat, hat an entscheidenden Stellen Blindflecke. Kein Unternehmen darf digitale Plattformen einfach ignorieren“, warnt Berg.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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