Studie des Wirtschaftsministeriums

Betrugserkennung und Mahnungen – Experten sehen große Potenziale in KI für Händler

Veröffentlicht: 23.01.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 23.06.2023
Künstliche Intelligenz: Geschäftsmann mit digitalem Gehirn

Wenn es um den Einsatz künstlicher Intelligenz geht, klingt das für viele vielleicht noch wie ferne Zukunftsmusik. Doch bereits in ein paar Jahren könnte KI tatsächlich umfassend im Handel zum Einsatz kommen. Wie umfassend, damit hat sich das Wirtschaftsministerium jüngst beschäftigt. Es wollte im Rahmen einer Studie herausfinden, wo genau die Potenziale liegen und an welchen Stellen künstliche Intelligenz Unternehmen und Händlern konkret unter die Arme greifen könnte.

Datenbasis wichtig für den Einsatz von KI

Grundsätzlich gehen die Experten des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), des EHI Retail Institutes sowie von Yousetenzial davon aus, dass KI den Einzelhandel „immer interessanter und das Einkaufsverhalten stark verändern“ werde, schreibt Heise Online. Laut Studie könne die Technologie Händler dabei helfen, den Erwartungen der Kunden besser nachzukommen – und zwar mit Blick auf verschiedenste Aspekte, wie etwa Beratung und Auswahl, aber auch bei den Produktinformationen und Preisen, Aktionen, Zahlungsarten oder in den logistischen Disziplinen Lieferung und Umtausch.

Basis einer solchen Arbeit ist eine konkrete und relevante Datenbasis, die der künstlichen Intelligenz zur Verfügung gestellt wird. Wenn das System etwa mit bisherigen Verkaufsdaten und -historien, Informationen über Rabattaktionen von Konkurrenten, Wetterdaten oder sonstige Handelsinformationen gefüttert wird, könne die KI in der Lage sein, Muster und Zusammenhänge zu erkennen und demzufolge auch Aussagen über zukünftige Verkäufe und Absätze zu treffen, heißt es weiter.

KI könnte Händlern beim Mahnen helfen

Daneben könne künstliche Intelligenz etwa helfen, Sortimente und Preise zu planen, Inventuren durchzuführen, Betrugsmaschen zu identifizieren, Werbung zu personalisieren oder Kundenbetreuung vorzunehmen. Interessant dürfte für viele auch der Aspekt eines intelligenten Mahnverfahrens sein, der in der Studie angesprochen wird. Denn Händler – egal ob stationär oder online – sind auf Kunden angewiesen, die ihre Bestellungen und Käufe vollständig und fristgerecht begleichen. 

„Ein KI-basiertes Mahnwesen könne hier den klassischen Weg per Post ergänzen und per SMS, E-Mail oder Messenger zur Ansprache säumiger Zahler nutzen“, erklärt Heise Online. „Ein solches System erkenne Probleme oder offene Forderungen frühzeitig.“ Das bedeutet zugleich auch, dass künstliche Intelligenz Kunden präventiv erreichen könnte, „bei denen nicht Unwille oder fehlende Liquidität der Grund für eine Zahlungsverzögerung“ sei. Das System könne dabei festlegen, welcher Kanal für die Kundenansprache in diesem Fall am besten geeignet ist. Zahlungsausfälle und Inkasso-Fälle könnten laut der Experten damit reduziert werden.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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