Coronavirus

Robert-Koch-Institut startet Corona-Datenspende-App

Veröffentlicht: 07.04.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 07.04.2020
RKI auf Smartphone

Das Robert-Koch-Institut (RKI) stellt ab sofort eine eigene App zur Verfügung, die Informationen darüber liefern soll, wie sich das Coronavirus in Deutschland ausbreitet. Dabei handelt es sich nicht um die „Corona-App“, die aktuell heiß diskutiert wird und die Bewegung von Infizierten und Kontaktpersonen nachverfolgen soll. Die App des RKI ist unter dem Namen „Corona-Datenspende“ im Play Store und im App-Store von Apple zu finden. Das RKI betont, dass die Nutzung freiwillig und pseudonymisiert ist. Zu keiner Zeit habe das Institut Kenntnis über persönliche Informationen der App-Nutzer.

Die App funktioniert nur in Kombination mit Fitnessarmbändern und Smartwatches. Es gehe nicht um die Nachverfolgung von Kontaktpersonen. Die App solle dabei helfen, Infektionsschwerpunkte besser zu erkennen und ein besseres Bild über die Wirksamkeit der aktuellen Maßnahmen gegen Covid-19 vermitteln – ergänzend zu weiteren Datenquellen, etwa offiziellen Meldedaten.

So funktioniert die Corona-App des RKI

Die Datenspende-App soll auf die Vitaldaten zugreifen, die Fitness-Tracker und Smartwatches aufzeichnen, etwa Ruhepuls, Schlaf und Aktivitätsniveau. Da sich die Vitalzeichen bei einer Krankheit verändern, können so typische Symptome von Covid-19, wie etwa Fieber, durch die App erkannt werden. Die Daten, inklusive der Postleitzahl, werden über die App dem RKI zur Verfügung gestellt. Mithilfe der Daten werde eine Karte befüllt, die die regionale Verbreitung potenziell Infizierter zeigen soll. Diese werde regelmäßig aktualisiert und veröffentlicht.

„Wenn in einer ausreichend großen Stichprobe die Anzahl der symptomatischen Patienten erfasst werden kann, könnte uns das dabei helfen, früher Rückschlüsse auf Infektionsgeschehen, Verbreitung und auch auf die Wirksamkeit der bisherigen Maßnahmen zu ziehen“, so RKI-Präsident Prof. Lothar H. Wieler. Entwickelt wurde die App gemeinsam mit dem E-Health-Unternehmen Thryve. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber war ebenfalls in die Entwicklung mit einbezogen.

Das RKI betont, dass die App kein Diagnose-Tool ist und eine einwandfreie Covid-19-Diagnose liefern kann. „Sie ersetzt keinesfalls die regulären Tests auf das Virus.“ Sie könne aber „die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 sinnvoll ergänzen“, so Wieler. Die App erfasst folgende Daten: Die Postleitzahl des Nutzers; Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht in groben Schritten (5 kg bzw. 5cm); Vitaldaten wie Aktivitäts- und Schlafdaten, Pulsschlag, Körpertemperatur (sofern vom jeweiligen Modell der Fitnessuhr bzw. des Fitnessarmbands unterstützt).

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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