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Corona-Warn-App: In Bundesministerien oft nicht installierbar

Veröffentlicht: 29.06.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 29.06.2020
Corona-Warn-App

Je mehr Menschen die Corona-Warn-App installieren und nutzen, desto bessere Ergebnisse sind zu erwarten. Die Bundesregierung hat hier eine Vorbildrolle, doch ausgerechnet in mehreren Bundesministerien gibt es offenbar technische Probleme mit der App. Wie die Bild am Sonntag berichtet, seien in mehreren Ministerien Smartphones im Einsatz, die die App gar nicht unterstützen, darunter das Finanzministerium (BMF) und das Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ).

So soll die Corona-Warn-App im BMZ zum Beispiel nur auf 30 Prozent der Dienst-Handys überhaupt installierbar sein, weil die Betriebssysteme der älteren Modelle diese nicht unterstützen. „Das BMZ gibt eine lange Laufzeit der Geräte vor, um im Einklang von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit Kosten sowie Umweltbelastung durch Elektroschrott gering zu halten“, erklärt ein Sprecher gegenüber der Zeitung. Im Staatsministerium für Kultur und Medien (BMK) seien gar nur zehn von insgesamt 90 Dienst-Telefonen Warn-App-fähig. Bei 20 Geräten müsse zudem die Bluetooth-Verbindung „aus Sicherheitsgründen“ abgeschaltet bleiben.

Die Ministerien seien aber bemüht, entsprechende Smartphones nachzurüsten. Beim BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) würden derzeit noch zehn von 150 Smartphones die App nicht unterstützen, sollen in den kommenden Tagen aber ausgetauscht werden. Die FDP-Abgeordnete Daniela Kluckert nennt es eine „Farce“, dass die App auf Smartphones von Ministeriumsmitarbeitern nicht installierbar ist. „Was die Bundesregierung von der Bevölkerung erwartet, muss mindestens für die eigenen Mitarbeiter gelten.“

iPhone: Fehlermeldungen von der Corona-Warn-App

Probleme mit der App haben auch iPhone-Nutzer. Denn die offizielle Corona-App von Bundesregierung und Robert-Koch-Institut verwirre die Nutzer mit unterschiedlichen Fehlermeldungen, berichtet Heise. Besonders häufig melde die App etwa, dass Kontaktmeldungen von „Corona-Warn“ in einer Region „möglicherweise nicht unterstützt“ werden. Die App läuft dann aber wie gewohnt weiter – und zwar funktionstüchtig. Den Entwicklern zufolge liege dies nicht an der App, sondern am Betriebssystem. Man solle die Meldung einfach bestätigen und die App normal weiter nutzen.

Spam-Mail im Namen der Bundesregierung enthält Ransomware

In Deutschland ist eine neue Erpresser-Software unterwegs, die die Experten von Proofpoint identifiziert haben. Cyberkriminelle versuchen in einer neuen Kampagne, die Philadelphia-Ransomware zu verbreiten und fälschen dafür E-Mails, die angeblich im Namen der Bundesregierung an Unternehmen versendet werden. Betroffen seien vor allem deutsche Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe sowie aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, so ZDNet. Als Absender wird die Adresse state@germany-government.eu genutzt inklusive gefälschtem Logo der Regierung am Kopf der E-Mail. Im Betreff heißt es: „Die Entscheidung, Ihr Unternehmen aufgrund von COVID-19 zu schließen“. Sprachlich ist die Mail mal wieder äußerst mangelhaft, die geringe Lösegeldsumme von 200 Euro weise zudem darauf hin, dass es sich offenbar um Amateure handele. Trotzdem: Wer auf den angefügten Link klickt, holt sich den Verschlüsselungstrojaner Philadelphia auf den Rechner.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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Kommentare  

#1 Peter Börsch 2020-06-30 08:39
Das Problem gibt es nicht nur in Bundesministeri en. Wer aus den verschiedensten Gründen mit einem etwas älteren Gerät (z.b. iPhone 5) unterwegs ist kann die Corona-App nicht nutzen.
Man sollte nicht so sehr auf die Füchse vom Datenschutz hören und sich dafür etwas mehr um Kombatibilität bemühen. Das wäre dem Anliegen der möglichst weiten Verbreitung der App und dem Kampf gegen Coron dienlicher gewesen.
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