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Miserable Klimabilanz: Bitcoins produzieren Tonnen an Elektroschrott

Veröffentlicht: 20.09.2021 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 20.09.2021
Bitcoinfarm

Obwohl digital, produzieren sie Elektroschrott am Fließband: Kryptowährungen. Durch das Bitcoin-Schürfen entstehen jedes Jahr 23.000 Tonnen Elektroschrott. Zu diesem Ergebnis kommen die Wissenschaftler Alex de Vries und Christian Stoll in der Studie „Das wachsende Elektroschrott-Problem des Bitcoin“. Der Schrott fällt zum Beispiel dann an, wenn die Hardware in den Kryptofarmen ausgetauscht werden muss. Sobald die Spezialcomputer in den Rechenzentren veraltet sind, landen sie oft auf dem Müll – und das passiert in der Hardware-Industrie schnell.

Bei der Berechnung der Forscher ergebe sich pro Bitcoin-Transaktion eine Menge von 272 Gramm Elektroschrott. Als Berechnungsgrundlage dienen dabei verschiedene Parameter, etwa die Anzahl geschürfter Bitcoin pro Tag, die verwendete Hardware, die Rechenleistung der Bitcoinfarmen und die Lebensdauer der Hardware – ein Jahr und vier Monate, so die Forscher. 202 Gramm entspreche also ungefähr zwei iPhone 13 mini, so der Spiegel. Das mache täglich etwa eine halbe Million verschrottete Smartphones.

Ausgangspunkt für die Studie sei der Umstand gewesen, dass beim Bitcoin bislang vor allem auf die Energiekosten geschaut werde. „Die Menschen vergessen oft, dass das Bitcoin-Netzwerk nicht nur viel Energie schluckt, sondern auch Millionen hoch spezialisierter und kurzlebiger Geräte nötig sind“, so de Vries gegenüber dem Spiegel. Die Wissenschaftler fordern, die Methode der Bitcoin.-Erzeugung umzustellen, um die Produktion klimafreundlicher zu machen. Es brauche laut Christian Stoll auch eine Reform des Bitcoin-Algorithmus und eine höhere Recyclingquote. Allerdings betont Stoll, dass Bitcoin „absolut gesehen nur für einen kleinen Teil des globalen Elektroschrott-Problems verantwortlich“ sei. Dies gelte auch für den Strombedarf.

Telegram wird zum Marktplatz für Kriminelle

Aus der IT-Sicherheitsfirma Cyberint geht hervor, dass Cyberkriminelle zunehmend Telegram für ihre „Arbeit“ nutzen. Immer häufiger würden demnach personenbezogene Daten oder Hackerwerkzeuge über Telegram gehandelt. Der Messenger bilde damit eine wichtige Alternative zum Darknet. „Wir haben in jüngster Zeit einen 100-prozentigen Anstieg der Nutzung von Telegram durch Cyberkriminelle beobachtet“, so Tal Samra, Analyst für Cyberbedrohungen bei Cyberint, gegenüber der Financial Times. Telegram sei schlicht einfacher zu nutzen als entsprechende Darknet-Portale. Einen entsprechenden einschlägigen Kanal entfernte Telegram nach Hinweis der Financial Times.

Clive Sinclair: Erfinder des Heimcomputers ist tot

Clive Sinclair ist im Alter von 81 Jahren in London gestorben. Wenn es um die digitale Revolution geht, fällt sein Name eher selten, der Spiegel nennt ihn jedoch den „Steve Jobs seiner Zeit“. Sinclair hat viele technologische Entwicklungen auf den Markt gebracht, allen voran den ZX80 bzw. dessen Nachfolger, den ZX81. Diese gelten als erste Heimcomputer der Welt. Die beiden kleinen Computer, die man an den Fernseher anschließen musste, waren so günstig, dass sie – und ihre Weiterentwicklung, der bekanntere ZX Spectrum – von Millionen Jugendlichen gekauft wurden. Sinclair selbst nutzte neue Entwicklungen nicht. Er schrieb keine E-Mails, benutzte keinen Computer und „zum Rechnen blieb er stets seinen Rechenschiebern treu“, so der Spiegel. „All diese technischen Geräte, so sagte er einmal, störten doch nur den Prozess, Neues zu entwickeln.“

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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